15 Jahre – 15 Menschen: Dr. Mandira Reuther, Oberärztin, im Interview

15 Jahre – 15 Menschen: Im Jahr 2025 feiert das Kinderpalliativzentrum Datteln 15-jähriges Jubiläum. In diesem Rahmen erscheint die erste Ausgabe unseres neuen Magazin “BLICKWECHSEL”, in dem 15 Menschen unsere Geschichte erzählen. Alle Menschen in dieser Interviewreihe stehen stellvertretend für das beste Team der Welt: unseres!

 

Mandira Reuther ist seit 20 Jahren Kinderärztin und seit 2010 auf der Station Lichtblicke und im ambulanten SPAV-Team tätig – sie ist also quasi von Anfang an mit dabei. In der pädiatrischen Palliativversorgung ist die medizinische Komponente ein Teil einer ganzheitlichen Versorgung. Insgesamt arbeiten aktuell 7 Ärzt:innen im Kinderpalliativzentrum.

Du magst gerne krude Sprüche. Was sind Deine schönsten?

• Manche Dinge fallen mir einfach zu, Augen zum Beispiel…

• Eine der häufigsten Fragen, die ich mir im Leben stelle, ist: Was wollte ich gerade?

• Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis viel größer als in der Theorie…


Was ist das größte Glück bei Deiner Arbeit?

Im Hinblick auf die Arbeit: Dass wir oft für die Familien in ihren so schwierigen und belasteten Familiensituationen etwas ermöglichen können, was ihnen wieder mehr Lebensqualität und Entlastung geben kann oder zumindest ihren Wünschen gerecht werden kann, zum Beispiel eine terminale Versorgung zu Hause. Für mich persönlich: Unser Team – ich finde es wunderbar, in diesem besonderen Team zu arbeiten; die Arbeit ist oft nicht leicht, gemeinsam Lösungen zu finden, ist oft von großen Diskussionen und auch immer wieder Meinungsverschiedenheiten begleitet – aber immer ist es voll Freude und Wertschätzung und mit einer Menge Spaß am Miteinander. Ohne diese tollen Menschen um mich herum hätte ich nicht so viel Motivation für die Arbeit. Unser Chef: Es wird in diesen Zeiten zunehmend schwieriger, aber auch notwendiger, die eigenen Werte zu vertreten, dabei gerade die Menschen ohne große Lobby im Blick zu behalten, Menschlichkeit vor Profit zu setzen – gerade für jemanden in einer Leitungsfunktion eine zunehmend schwierige Balance. Ich bewundere Boris Zernikow dafür, wie er seinen roten Faden nie verliert; Groß- und Langmut beibehält, immer wieder Kraft findet weiterzumachen, weiter zu streiten für diejenigen, die oft keine Stimme haben. Und dabei auch seine Teams noch im Blick behält, sie immer unterstützt und fördert. Das ist nicht selbstverständlich und das ist Teil meines Glückes bei der Arbeit.


Welches Tier würdest Du Dir für die Palliativstation wünschen?

Aus meiner Sicht: Esel, weil sie so schöne und kluge Tiere mit einem großen Herzen sind; aus Sicht der Esel ist das aber vermutlich nicht so eine gute Idee.

 

Kinderpalliativversorgung sollte …
• immer hilfreich für die versorgten Familien sein.
• den Versorgenden immer auch Freude bereiten.
• Menschen wachsen lassen.
• mit Demut erfolgen.

 

Was würdest du unbedingt in den Urlaub in die französischen Cevennen mitnehmen?
Meinen Milchaufschäumer für den morgendlichen Kaffee und meinen Reithelm.

 

(Foto: Lotte Ostermann)

Unser Jubiläums-Magazin “BLICKWECHSEL”

56 Seiten voller Einblicke in das Kinderpalliativzentrum

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