Sonniges Osterfest auf Lichtblicke

 

Viel Sonnenschein begleitete den weißen Osterhasen, der den Familien und unserem Team am Osterfest mit seinem Besuch wieder eine große Freude bereitete. Und natürlich hatte er in seinem Körbchen so allerlei versteckt, womit er die Kinder und Jugendlichen überraschte. Im Vorfeld hatten unsere Ehrenamtlichen aus der Kreativgruppe schon mit viel Liebe für diesen Tag genäht und gebastelt. Unter anderem entstand so der weiche Hase, der nicht nur zauberhaft aussieht, sondern durch seine Knisterfüllung auch zum Fühlen, Schauen und Hören anregt.

Wie schön, dass auch das Wetter mitspielte und ein Osterfest im Garten vor der Station Lichtblicke endlich einmal in dieser Form wieder möglich war!

Lillith und ihre ungewisse Reise – Unsere Osterspendenaktion

 

Anfang des Jahres versorgt unser Kinderpalliativteam die kleine Lilith zum sechsten Mal auf der Station Lichtblicke. Das 15 Monate alte Mädchen kommt mit einer akuten Corona-Infektion! Diese trifft nicht nur Lillith. Auch ihr vierjähriger Bruder und ihre hochschwangere Mutter infizieren sich, zuletzt auch der Vater. Keiner darf Lilith besuchen.

Die Zeit der Quarantäne ist hart für die Familie. Große Ängste begleiten die Eltern des kleinen Mädchens. Doch Lilith, die an einem sehr seltenen Gendefekt leidet, übersteht die Infektion. Die doppelt belasteten Eltern sind erleichtert,zumindest für den Moment. ,,Es war so beruhigend zu wissen, dass das Kinderpalliativteam Lilith schon gut kennt und wir sie auf der Station gut aufgehoben wissen. Sonst wäre die Quarantänezeit für mich die Hölle gewesen“,fällt Liliths Mutter ein Stein vom Herzen, diese schlimme Zeit hinter sich lassen zu können.

Keine Zeit zum Aufatmen

Dennoch, Zeit für Entspannung gibt es nicht. Lilith ist zu schwer krank. 10 Tage nach der Geburt ihrer kleinen Tochter erfahren die Eltern, dass ihre kleine Tochter lebensbedrohlich erkrankt ist. Das Leben der jungen Familie ist von jetzt auf gleich auf den Kopf gestellt: ,,Das erste, was ich über die Diagnose las, war schlimm: Die Lebenserwartung bei Mädchen liegt bei nur einem Monat, bei Jungen bei ca. zwei Jahren. Und nun ist Lilith schon eineinviertel“, blickt ihre Mutter zurück auf die kräftezehrenden Monate im permanenten Ausnahmezustand: ,,Wir wissen heute nicht, ob Lilith ihren zweiten Geburtstag feiern wird. Aber wir hoffen, dass sie lange bei uns ist.“

Die Station Lichtblicke als zweites Zuhause

Nach einer guten Phase kämpft das kleine Mädchen seit Monaten immer wieder mit schweren Atemwegsinfekten. Auf der Station Lichtblicke kennen die Schwestern, die Ärztinnen und Ärzte sowie Therapierenden Liliths Bedürfnisse über das Medizinische und Pflegerische hinaus. Lilith leidet oft unter starken Bauchkrämpfen. Dann schieben die Schwestern die Spezialbadewanne in ihr Zimmer. Im warmen Wasser erlebt Lilith echte Wohlfühlmomente. Und Liliths Eltern, wie erleben sie die Aufenthalte? ,,Mir als Mutter hilft sehr, dass das Kinderpalliativteam nicht nur für Lilith da ist. Die vielen Gespräche mit der Psychologin tun gut. Neue Impulse bringen mich auf andere Gedanken. Mit der Ergotherapeutin habe ich zum Beispiel eine Fühldecke für Lilith genäht. Die mag sie sehr.“

Diese Momente schenken Lebensfreude und neue Energie. Und die sind so wichtig! Liliths Perspektive ist ungewiss, und dennoch: ,,Auch wenn wir nicht wissen, wo die Reise mit unserer schwer kranken Tochter hinführt, können wir heute viel besser mit der Situation umgehen. Das Kinderpalliativzentrum in Datteln bedeutet für uns Entlastung und Sicherheit. Das gibt uns die notwendige Kraft für das, was noch auf uns zukommt.“

Ihre Hilfe ist wichtig!

Wir dürfen Familien mit einem schwerkranken Kind wie Lilith in dieser bedrückenden Zeit nicht vergessen. Sie brauchen weiterhin Stabilität auf ihrer ungewissen Reise. Mit Ihrer Spende schenken Sie Entlastung und Sicherheit!

 

Ja, ich helfe mit meiner Spende.

Baker Tilly hilft

Louis Mersmann von Baker Tilly Düsseldorf besuchte uns und überbrachte nachträglich einen symbolischen Spendenscheck über 2000 Euro. Die Spende stammt aus ihrer Weihnachtskartenaktion, bei der unter anderem – auf Vorschlag von Louis Mersmann – das Kinderpalliativzentrum als Förderprojekt berücksichtigt wurde. Darüber freuen wir uns sehr!

 Bei einem Gespräch mit Nicole Sasse erfuhr Louis Mersmann mehr über die Versorgungsangebote in Datteln und zeigte sich auch im Nachhinein sehr zufrieden mit seinem Vorschlag: „Ich bin wirklich sehr froh, dass wir dieses tolle Projekt und diese tolle Arbeit die Sie, die Pflegerinnen und Pfleger und das gesamte Team drumherum leisten, fördern und damit hoffentlich etwas dazu beitragen können, dass Sie das Leben der Kinder und ihrer Eltern und Geschwister besser gestalten können.“

Über diese wertschätzenden Worte und die schöne Spende freuen wir uns sehr und sagen von ganzem Herzen DANKE!

Wir sind auf Kurs! Richtfest ein voller Erfolg

v.l.n.r.: Prof. Dr. Michael Paulussen, Ärztlicher Direktor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik – Universität Witten/Herdecke; Pfarrer Dr. Carsten Roeger, Kirchenvorstandsvorsitzender St. Peter Waltrop, Gesellschafter der Vestischen Caritas Kliniken GmbH;  André Dora, Bürgermeister Stadt Datteln; Pfarrer Heinrich Plaßmann, Kirchenvorstandsvorsitzender St. Amandus, Gesellschafter der Vestischen Caritas Kliniken GmbH;  Dr. Thomas Hölscher, Vorsitzender des Aufsichtsrats Vestische Caritas Kliniken GmbH;  Inka Bause, Moderatorin, Patin RTL Spendenmarathon; Gesundheitsminister NRW Karl-Josef Laumann;  Prof. Dr. Boris Zernikow, Leiter des Kinderpalliativzentrums;  Thomas Pliquett, Kaufmännischer Direktor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik und der Kinderheilstätte;  Tobias Schwarz, Architekt, LUDES Architekten – Ingenieure GmbH, Recklinghausen

Nach nur neun Monaten Bauzeit und trotz Corona-Pandemie zu 100% im Zeitplan – Zeit für´s Richtfest! Mit rund 160 Gästen feierten wir in einem Festzelt auf dem Klinikgelände mit einer gut zweistündigen Veranstaltung den Baufortschritt.

Minister Laumann lobt menschliches Miteinander

Über das Kommen unseres Ehrengastes Karl-Josef Laumann haben wir uns sehr gefreut. Der NRW-Gesundheitsminister hob in seiner Rede die Kreativität und Umsetzungsstärke der Kinderklinik unter Leitung des Geschäftsführers Andreas Wachtel hervor. Neben dem Willen, Projekte auch gegen Widerstände voranzutreiben, seien es laut Laumann auch gerade das menschlich engagierte Miteinander und die Herzenswärme, die die Mitarbeiter:innen der Kinderklinik und des Kinderpalliativzentrums auszeichneten. Das Land NRW (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales) fördert das ambitionierte Bauprojekt mit einer Fördersumme von 6,5 Millionen Euro.

Charmant, kompetent und erfrischend führte Inka Bause durch das Programm. Die Moderatorin begleitet das Kinderpalliativzentrum und uns seit seiner Gründung im Jahr 2010 als Schirmherrin: „Ich freue mich so, an diesem so wichtigen Tag für die Klinik hier sein zu können!“ Die Wiedersehensfreude war groß auf beiden Seiten. Zusammen mit Prof. Dr. Boris Zernikow, Leiter des Kinderpalliativzentrums, und Prof. Dr. Michael Paulussen, Ärztlicher Direktor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik gestaltete Inka Bause die kurzweilige Veranstaltung. Sie ist zudem Patin des RTL-Spendenmarathons 2020. Mit 1 Million Euro trägt auch der Spendenmarathon zur Finanzierung des Bauprojektes bei. Pandemiebedingt sind die ursprünglich kalkulierten Baukosten des LichtHafens in Höhe von 7,5 Mio. € auf nunmehr knapp 10 Mio. € gestiegen. Diese Finanzierungslücke stellt die Vestische Kinder- und Jugendklinik vor große Herausforderungen: „Wir hoffen hier auf weitere Unterstützung von Unternehmen und aus der Bevölkerung“, zeigt sich Prof. Dr. Paulussen trotz aller Hürden zuversichtlich.

Politik und Medizin sind sich einig

Zwei Podiumsrunden behandelten die Fragen, welchen Stellenwert Familien mit chronisch schwerkranken Kindern in Gesellschaft und Einrichtungen der katholischen Kirche haben und welche medizinische Versorgung sie benötigen. Podiumsteilnehmer:innen waren neben Landrat Bodo Klimpel der Dattelner Bürgermeister André Dora, der Aufsichtsratsvorsitzende der Vestischen Caritas-Kliniken GmbH Dr. Thomas Hölscher und Thomas Pliquett, kaufmännischer Direktor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln sowie Frau Prof. Dr. Roll (Chefärztin Neonatologie & Intensivmedizin), Pia Zurmühlen (Pflegedirektorin Vestische Kinder- und Jugendklinik), Prof. Dr. Jochen Hubertus (Kinder- und Jugendklinik Marienhospital Witten, Direktor der Klinik für Kinderchirurgie), Prof. Dr. Joachim Jackowski (Universität Witten/Herdecke, Lehrstuhl für Zahnärztliche Chirurgie und Poliklinische Ambulanz) und Dr. Lutz Schreiber (Klinikum Vest Recklinghausen, leitender Arzt Kinderneurochirurgie). Neben der Relevanz für betroffene Kinder, Jugendliche und ihre Familien betonten die Podiumsteilnehmer:innen mehrfach, dass die Kinderklinik Datteln mit ihrem umfassenden Versorgungsangebot, bald bereichert um den neuen LichtHafen, einen unverzichtbaren Baustein für den Gesundheitsstandort NRW darstellt. Die Kinder- und Jugendklinik zählt in Datteln zu einem der größten Arbeitgeber.

Hochmodern und auf die Bedürfnisse der Familien ausgerichtet

Professor Zernikow und Oberarzt Dr. Georg Rellensmann führten auf einer großen Leinwand live eine 3D-Animation vor, die Einblicke in die visionäre architektonische Planung des LichtHafens gab. Er wird eine von Tageslicht durchflutete warme und helle Atmosphäre sowohl für die externen Operateur:innen, die Mitarbeiter:innen als auch für die Patient:innen und ihre Familie ausstrahlen. Großformatige, farbenfrohe Kunstwerke in den Fluren und in den Operationsräumen sorgen zusätzlich für Stress- und Angstreduktion bei den jungen Patient:innen. Die Wege von der Kinderpalliativstation bzw. von den Stationen der Klinik in den OP und zurück werden äußerst kurz sein. Eltern können ihre Kinder bis kurz vor den OP begleiten.

Eltern betroffener Kinder sind erleichtert und freuen sich auf den LichtHafen

Eltern schwerstkranker Kinder, die zum Teil seit Jahren immer wieder auf der Kinderpalliativstation Lichtblicke versorgt werden, kamen auf dem Richtfest des LichtHafens ebenfalls zu Wort. In einem Filmbeitrag gaben sie emotionale Einblicke in ihre Lebenssituation und berichteten von den großen Herausforderungen für ihre Familien. Mit Freude blicken sie der Eröffnung des LichtHafens entgegen. Das neue Operationszentrum wird viele Erleichterungen für ihre Kinder und sie schaffen. Nach dem traditionellen Richtspruch, den der Architekt Tobias Schwarz von LUDES Architekten, Recklinghausen, sprach, klang das Richtfest mit Häppchen, Getränken, Gesprächen und Führungen über die 1.300m²-große Baustelle aus. Das Richtfest läutet zudem die Zielgerade ein: Im Herbst dieses Jahres soll der LichtHafen erstmals seine Türen öffnen. Fortan wird er Familien dann das bieten, was sie so dringend benötigen – die optimale Versorgung ihres schwerkranken Kindes aus einer Hand, wenn ein Eingriff notwendig wird.

Die Vorfreude ist groß auf das, was künftig bei uns möglich sein wird!

 

Auch die WDR Lokalzeit Dortmund hat über den LichtHafen berichtet:

Richtfest der Erweiterung der Kinderpalliativstation in Datteln, Lokalzeit vom 31.3.2022