Spendenaktion: Ihre Weihnachtsspende ist der Schlüssel!

Hatten auch Sie schon einmal das Gefühl, vor verschlossenen Türen zu stehen? Sich rechtfertigen zu müssen, zermürbt, frustriert und entmutigt zu sein? Vielleicht haben Sie schon einen Antrag bei Ämtern oder Behörden gestellt, der Ihnen viel zu kompliziert erschien und Dinge abfragte, die Sie nicht parat hatten. Oder Sie wollten einen Widerspruch einlegen, der Ihnen viel Fachwissen und Zeit abverlangte.

Diese Situation kennen Eltern eines schwerstkranken Kindes nur zu gut: Ihr Kind braucht dringend notwendige Hilfsmittel, doch zunehmend lehnt der Kostenträger den Antrag im ersten Anlauf pauschal ab – ohne Begründung, einfach so. Gleiches gilt für notwendige Reha-Aufenthalte oder für die Beantragung der ambulanten Kinderkrankenpflege. Immer öfter müssen Familien mit einem lebensbedrohlich erkrankten Kind darum kämpfen, die Hilfe zu erhalten, die ihnen zusteht. Das darf nicht sein, finden wir!

 

Darum haben wir bei uns die spezialisierte sozialrechtliche Beratung implementiert. Eine neue Fachkraft im Team vermittelt aktiv, berät und begleitet die Familien. Nicht immer wissen die Eltern, was ihrem Kind zusteht, es gibt Sprachbarrieren und vor allem – ihnen fehlt einfach die Kraft! Die Pflege ihres schwer-kranken Kindes ist schon so hoch belastend und verlangt ihnen alles ab – da ist keine Energie übrig für nervenaufreibende Bürokratie.

 

 

Hier schafft Ihre Unterstützung konkrete Entlastung. Denn die spezialisierte sozialrechtliche Beratung der Familien ist keine kassenärztliche Leitung und muss aus Spendengeldern finanziert werden. Mit Ihrer Spende helfen Sie, dass keine Familie mehr vor verschlossenen Türen allein gelassen wird. Ihre Weihnachtspende ist der Schlüssel!

 

Auktionserlös für den guten Zweck

„Wir helfen, wo wir können!“ Mit dieser Devise waren drei Damen zuletzt auf dem Dattelner Wintermarkt aktiv: Silvia Zöllner, Elisabeth Quant und Verena Rochowski. Bei einer amerikanischen Auktion brachten die drei voller Inbrunst Schönes und Praktisches an die Frau und an den Mann. Die zu versteigernden Artikel hatten ihnen zuvor engagierte Sponsoren überlassen – alles für den guten Zweck. Das ist großartig, denn an diesem Tag kamen so sage und schreibe 1620 Euro zusammen. Viele weitere helfende Hände, auch Frau Zöllners Ehemann, hatten dazu beigetragen, das Event im Vorfeld vorzubereiten. Die schöne Summe spendeten die drei Damen nun an den Freundeskreis. Mitarbeiterin Sigrid Thiemann durfte die Spende entgegennehmen – einige Tage nach der Auktion, denn zuerst musste Silvia Zöllners Stimme wiederkommen. Das nennen wir Einsatz! Wir sagen von Herzen DANKE und freuen uns sehr.

Foto v.l.: Elisabeth Quant, Sigrid Thiemann (Freundeskreis), Herr Zöllner, Silvia Zöllner. Auf dem Foto fehlt Verena Rochowski.

Für ganz kleine Patienten auf ganz großer Bühne

Foto: Picture Alliance/TK

Auf Palliativstationen für Erwachsene werden insbesondere Menschen mit Krebserkrankungen versorgt. Auf unserer pädiatrischen Palliativstation Lichtblicke leiden die kleinen Patient:innen vor allem an schweren neurologischen Erkrankungen. Mitarbeitende der Kinderneurologie und des Kinderpalliativzentrums arbeiten oft schon ab der Diagnosestellung und dann jahrelang Hand in Hand für eine bestmögliche Betreuung der Familien. Während der intensiven Versorgung stellen sich oft Fragen nach dem besten Weg für die Familien: Welche Behandlung soll durchgeführt werden und welche Therapie ist vielleicht zu belastend für das Kind? Die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien ist dabei die Richtschnur des Handelns. Jetzt soll die Kooperation zwischen der neurologischen und palliativen Betreuung weiter verbessert werden. Im Projekt KOCON dürfen wir den Familien neue Behandlungselemente anbieten und die Verzahnung mit bewährten Therapien erproben.

So wird die vorausschauende Versorgungsplanung allen Familien angeboten, um frühzeitig miteinander darüber ins Gespräch zu kommen, wie die Lebensqualität des kranken Kindes möglichst lange möglichst gut sein kann. Das Projekt KOCON wird vom Innovationsfonds ermöglicht. Dieser fördert aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) innovative, sektorenübergreifende neue Versorgungsformen, um die Krankenversorgung in Deutschland weiterzuentwickeln und zu verbessern. Prof. Zernikow hatte jetzt die Möglichkeit, auf Einladung von Frau Barbara Steffens (Leiterin der TK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen) auf der Medica über KOCON und den Innovationsfonds mit  der Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, zu diskutieren. Weitere Gäste in der von Jürgen Zurheide moderierten Diskussionsrunde waren Prof. Dr. med. Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheitswesen an der Fakultät Wirtschaft und Management der Technische Universität Berlin und Prof. Dr. Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Managed Care.

Es ist wichtig, dass die Bedarfe und Bedürfnisse gerade der kleinsten und schwächsten Patient:innen auch auf großer Bühne formuliert und gehört werden, wohl wissend, dass die größten gesundheitspolitischen Herausforderung in Deutschland nicht die kinderneurologische Behandlung oder die pädiatrische Hospiz- und Palliativversorgung sind. Unser herzliches Dankeschön geht an die TK und an Barbara Steffens, die sich schon als NRW-Gesundheitsministerin für die Versorgung kranker Kinder sehr eingesetzt hat.

So sinnlos und traurig – krebskranke Kinder sterben wegen Krieg in der Ukraine

Wir alle werden jeden Tag mit den Bildern und Nachrichten des russischen Angriffskrieges in der Ukraine konfrontiert. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität mit den ukrainischen Menschen sind groß. Die Fernsehbilder erscheinen aber oft weit weg, wir fühlen nicht direkt den Schmerz, die Angst, das Leid der betroffenen Familien und der Kinder. So geht es den Meisten von uns, die nicht direkt in der Flüchtlingshilfe segensreich mitarbeiten und Menschen aus der Ukraine persönlich kennen.  

Am 26. Oktober und jetzt erneut am 21. November  – dem Tag nach dem Totensonntag – ist ein Kind aus der Ukraine auf der Kinderpalliativstation gestorben. Trotz großer Sprachbarrieren hat das Team alles gegeben, um die Familie zu begleiten, das Leid zu lindern. Allen Mitarbeiter:innen, Pflegenden und Ärzt:innen gebührt großer Dank für diese Leistung. Beide Kinder hätten eigentlich Fußballspielen lernen sollen, Fahrrad fahren,  Lesen, Schreiben und Rechnen; für beide Kinder hatten sich die Eltern ein gutes Leben gewünscht, als sie zur Welt kamen und in ihren Armen lagen. Dann kam der Krebs. Der Schock. Eigentlich gut behandelbar, jedoch nicht im Krieg! Im Juli teilten die ukrainischen Behörden mit, dass seit Beginn des russischen Angriffskriegs 344 Kinder getötet wurden und mindestens 642 verletzt wurden. Nicht mitgezählt werden allerdings all die Kinder, die eigentlich gut behandelbare Erkrankungen haben, bei denen der Krieg aber eine rechtzeitige Therapie verhindert. Ohne den Krieg könnten beide bei uns auf der Station Lichtblicke verstorbenen Kinder jetzt wahrscheinlich noch leben.

Unsere Anteilnahme und unser Mitgefühl gelten ihren Eltern und Familien. Unser Dank geht an die Verwaltung der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln und die Abteilung für Kinderonkologie, die mitgeholfen haben, dass das Kind, das am 26. Oktober gestorben ist, überführt und zuhause in der Ukraine beigesetzt werden konnte.

Im Wissen um den orthodox-christlichen Glauben der Familien möchten wir mit einer christlichen Vision schließen:

„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren“. (Philipper 4:6-7)

Ihr/Euer Boris Zernikow

Unvergessen: Wir erinnern und gemeinsam

 

„Rund und schön“ – mit diesem einhelligen Fazit endete unser diesjähriger Erinnerungstag. Zum fünften Mal lud unser psychosoziales Team die Eltern und Geschwister ein, gemeinsam ihres verstorbenen Kindes zu gedenken.

Mehrere Familien nahmen das Angebot gerne an. Der Tag bot Raum für Gespräche und dem Austausch über Erlebtes, über Wünsche und Perspektiven und über das, was die Familien in ihrer jeweiligen Situation bewegt. Mit leckeren Kuchen verwöhnte uns auch dieses Mal wieder die Bäckerei Geiping. Wunderbar sonniges Herbstwetter begleitete die Gruppe aus Familien, Teamkolleginnen und Ehrenamtlichen auf ihrem Waldspaziergang. Kleine Pausen gestaltete unsere Musiktherapeutin an der Gitarre, denn im Wald zusammen zu singen, das hat was! Und auch künstlerisch tätig zu werden tut gut und schafft Raum für Gefühle: zum Beispiel Blätter zu stanzen und sie später „loszulassen“ beim anschließenden Laubkonfetti im Kanal, Steinbilder zu bauen oder Wunschbänder zu gestalten. Die nahmen die Familien mit nach Hause und sie schmücken zudem den Baum an unserer Erinnerungsbank im Garten vor der Station Lichtblicke.

Ein intensiver Tag, der nachwirkt!

DANKESCHÖN von Herzen an alle, die dabei waren und dafür, Erinnerungen teilen und zusammen neue schaffen zu dürfen.

Herr Wachtel, wir vermissen Sie!

Vor einigen Tagen erreichte uns die traurige Nachricht, dass Herr Andreas Wachtel, seit über 30 Jahren in der der Vestischen- Kinder- und Jugendklinik Datteln tätig, davon 14 Jahre als Geschäftsführer, das Haus zum 31.05.2023 verlassen und bis dahin auch nicht mehr als Geschäftsführer tätig sein wird. Wir sind sehr bestürzt.  Am Dienstag war Herr Wachtel zum letzten Mal als Geschäftsführer in der Klinik. Zahlreichende Mitarbeitende standen vor dem Eingang Spalier. Sie rollten den roten Teppich aus und bereiteten Herrn Wachtel einen herzlichen – und würdigen – Abschied.

Zusammen mit Prof. Andler hat Herr Wachtel die Entwicklung der Kinderklinik entscheidend geprägt. Seine Offenheit, sein Gespür für das Richtige und Gute, seine visionäre Kraft und sein Engagement für kranke Kinder machten den Bau des Kinderpalliativzentrums und die umfassende Versorgung schwerstkranker Kinder erst möglich. Herr Wachtel war es, der die Idee von Pflegenden, Ärzt:innen und Therapeut:innen aufnahm, eine Palliativstation für Kinder zu bauen. Er suchte den jetzigen Ort auf dem Klinikgelände aus und stellte ihn zur Verfügung. Als die schon zugesagte Förderung des Vorhabens durch das Land Nordrhein-Westfalen im Jahr 2007 wegbrach, war es Herr Wachtel, der das noch junge Palliativteam um Prof. Boris Zernikow ermutigte, alternative Finanzquellen zu suchen. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen, Unterstützer:innen zu finden und 6 Millionen Euro für den Bau des Kinderpalliativzentrums zu sammeln – bei Stiftungen, Privatpersonen und Unternehmen. Ein Traum wurde Wirklichkeit!

Gemeinsam mit Herrn Heinz Rüter, dem damaligen Hauptgeschäftsführer der Vestischen Caritas Kliniken GmbH, kämpfte Herr Wachtel bei den initialen Verhandlungen mit den Krankenkassen für die ausreichende Finanzierung der stationären Kinderpalliativversorgung. Doch trotz größter Anstrengungen konnte keine auskömmliche Finanzierung der ersten pädiatrischen Palliativstation „Lichtblicke“ in Deutschland verhandelt werden. Für Herrn Wachtel war dies kein Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. Im Gegenteil: Er ermutigte, zeigte sich offen für neue Wege, um die Versorgung – insbesondere die psychosozialen Angebote – auf ein sicheres Fundament zu stellen. So ist es auch ihm zu verdanken, dass der Freundeskreis Kinderpalliativzentrum Datteln e.V. im Jahr 2010 ins Leben gerufen wurde.

Heute ist der Freundeskreis mit seinen vielen Unterstützer:innen ein unerlässliches Standbein des Kinderpalliativzentrums. Spenden und andere Drittmittel tragen seit zwölf Jahren kontinuierlich dazu bei, vor allem die psychosozialen Versorgungsangebote auf der Station Lichtblicke zu finanzieren. Dank des großen Vertrauens von Herrn Wachtel in die Arbeit des Freundeskreises und dank seines unerschöpflichen Wohlwollens trägt dieser Finanzierungsweg seither nachhaltig Früchte.

Herr Wachtel glaubte bereits an das Palliativteam, als es Anfang der 2000er Jahre anfing, ohne eine bestehende Regelfinanzierung sterbenskranke Kinder zuhause zu versorgen, um ihnen ein Leben, aber auch ein Sterben in der Geborgenheit ihres Zuhauses zu ermöglichen. Mittlerweile wird die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) von den Krankenkassen bezahlt. Das hat mehr als zehn Jahre Ausdauer gebraucht – zehn Jahre, die Herr Wachtel immer an der Seite des Palliativteams stand.

Und auch der gerade eröffnete Lichthafen hatte von Anfang an – gegen viele Widerstände – die Unterstützung von Herrn Wachtel. Er glaubte an die innovative Idee, spezialisierte Operationsteams zur Behandlung komplex chronisch erkrankter Kinder an die Vestische Kinder- und Jugendklinik zu holen. Und letztlich überzeugte er mit seiner Haltung nicht zuletzt auch den NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Während seines Besuches anlässlich des Lichthafen-Richtfestes lobte Minister Laumann nicht nur die Innovationskraft der Vestischen Kinder- und Jugendklinik, sondern vor allem auch den Guten Geist in der Kinderklinik. Dieser Gute Geist der Kinderklinik war Andreas Wachtel. Er stand für Ehrlichkeit, Offenheit, Geschwisterlichkeit, Begegnung, Wertschätzung und Wohlwollen. Er zeigte, dass diese Werte durchaus mit ökonomischem Erfolg vereinbar, ja sogar die Grundlage des Erfolges sind. Er ist lebendiger Christ und ließ sich durch den Theologen Dietrich Bonhoeffer inspirieren: „Den Christen rufen nicht erst die Erfahrungen am eigenen Leibe, sondern die Erfahrungen am Leibe der Brüder, um derentwillen Christus gelitten hat, zur Tat und zum Mitleiden.“

Das Kinderpalliativzentrum ist Herrn Wachtel unendlich dankbar für seine Arbeit als Geschäftsführer in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln – Universität Witten /Herdecke.

Bedanken möchten wir uns bei Herrn Wachtel mit einem Gedicht von Rose Ausländer. (Mein Atem, aus: Mutterland. Gedichte, 1978)

Mein Atem

In meinen Tiefträumen
weint die Erde
Blut

Sterne lächeln
in meine Augen

Kommen Menschen
mit vielfarbnen Fragen
Geht zu Sokrates
antworte ich

Die Vergangenheit
hat mich gedichtet
ich habe
die Zukunft geerbt

Mein Atem heißt

jetzt

 

 

Sportlich starke Schüler:innen-Aktion! 

Wenn Kinder sich für andere Kinder einsetzen, ist das immer eine besondere Freude für uns.

Die Schüler:innen der Goethe-Schule in Herten legten sich richtig ins Zeug und erliefen bei ihrem Spendenlauf dank ihrer Sponsoren die erstaunliche Summe in Höhe von 1000 Euro für das Kinderpalliativzentrum. Ein großartiges Ergebnis, finden wir! Mit Freude durfte Annika Tremer vom Freundeskreis am 11.11. den symbolischen Spendenscheck von Nadine Kuhlmann, der 1. Vorsitzenden des Freundeskreises der Grundschule (links im Bild), Schulleiterin Jana Daldrup (rechts) und vom niedlichen Schulmaskottchen Wolfi entgegen nehmen. Wir sagen von Herzen DANKESCHÖN und schicken viele Grüße in alle Schulklassen der Goethe-Schule!

Bauabteilung sammelt und spendet

Netten Besuch erhielten wir von der Oberfinanzdirektion NRW: In der Bauabteilung sammelten die Kolleg:innen fleißig und füllten ein kleines Sparschwein so mit 402,80 Euro. Helmut Heitkamp und Dorothea Maaßen überreichten Nicole Sasse vom Freundeskreis bei ihrem Besuch die Spende für das Kinderpalliativzentrum. Über die Hilfe und die Idee der Münsteraner, das Engagement für das Kinderpalliativzentrum auch künftig fortzuführen, freuen wir uns sehr. Ebenso über ihre Absicht, über unsere Einrichtung in ihrer Mitarbeiterzeitschrift innerhalb der Oberfinanzdirektion zu berichten.