Aktuelle Nachrichten aus der Fort- und Weiterbildung und von den Dattelner Kinderschmerztagen

Die 10. Dattelner Kinderschmerztage!

Das waren sie, die 10. Dattelner Kinderschmerztage 2019! Bis zur letzten Minute waren hinter den Kulissen die intensiven Vorbereitungen unseres Jubiläumskongresses zum Thema „Visionen“ gelaufen – umso größer war bei allen die Freude, dass es am Donnerstag, den 13. März, endlich losgehen konnte! In diesem Jahr fanden die Dattelner Kinderschmerztage (DKST) zum ersten Mal als Sechs-Länder-Kongress in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen aus Zürich, Basel (Schweiz), Wien, Graz (Österreich), Bozen (Italien), Montegnée (Belgien) und Nijmegen, Utrecht (Niederlande) statt. Aus Deutschland kooperierten die Charité Berlin, die Universitätskliniken Augsburg und das Olgaspital aus Stuttgart.

Prof. Boris Zernikow, der Leiter des Kinderpalliativzentrums und des Deutschen Kinderschmerzzentrums, eröffnete gut gelaunt den Kongress, der mit mehr als 1000 Teilnehmern aus dem gesamten Bundesgebiet, den deutschsprachigen Nachbarländern und auch Italien, Luxemburg, Belgien und Norwegen einen neuen Besucherrekord verzeichnete. An drei Tagen lieferten mehr als 100 Vorträge und Workshops geballtes multiprofessionelles Wissen für Kinderärzte, Pflegende, Psychologen, psychosoziale Mitarbeiter und weitere im Gesundheitswesen Tätige. Der erste Kongresstag legte den Fokus auf die Grundlagen der Schmerztherapie im Kindesalter sowie der Pädiatrischen Palliativversorgung. Ziel ist es, diese kontinuierlich weiter zu verbessern – und das geht nicht ohne Visionen!

Mit John Lennons „Imagine“ stimmten sich die Teilnehmer und unser Team auf den zweiten Kongresstag ein, den der Minister für Arbeit, Gesundheit, Soziales des Landes NRW, Karl-Josef Laumann, anschließend feierlich eröffnete. Er widmete sich der spannenden Frage, was aus visionären Projekten der letzten Jahre bereits entstanden ist und welche Visionen es für die Zukunft gibt. Verschiedene Teilnehmer stellten dem Publikum ideenreich ihre Projekte und Visionen mit bewegten Bildern und Präsentationen vor, das per Applausometer enthusiastisch abstimmte, wer dafür einen (undotierten) Preis gewinnen sollte. In der Kategorie „Visionen“ gewann das Team aus Budapest, Ungarn. Dort arbeiten der Kinderarzt János Major und die Psychologin Andrea Gyimesi-Szikszai mit großem Engagement daran, am Kinderkrankenhaus Bethesda ein ungarisches Kinderschmerzzentrum aufzubauen. Den Preis für das schönste visionäre Projekt gewann das Kenniscentrum Kinderpalliatieve aus Zorg, Niederlande. Das Team um Frau Meggi Schuiling-Otten baute innerhalb von nur fünf Jahren eine nationale Struktur für eine integrale Kinderpalliativversorgung in den Niederlanden auf. Beide Teams freuten sich sehr über ihren Preis, eine Skulptur des Künstlers und ehemaligen Fix und Foxy Chefzeichners Bone Buddrus.

Die Vielzahl der persönlichen Begegnungen zwischen den Veranstaltungen trugen ebenso wie das gemeinsame Feiern am Freitagabend wieder zur besonderen Atmosphäre im Ruhrfestspielhaus in Recklinghausen bei. Freuen wir uns gemeinsam schon jetzt auf ein Wiedersehen zu den 11. Dattelner Kinderschmerztagen vom 22.- 24. April 2021, erstmals dann im Kongresszentrum Dortmund!

DKST 2019 – Das Online-Programm ist da!

Alle zwei Jahre finden im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen die „Dattelner Kinderschmerztage – Kongress für Kinderschmerztherapie und Pädiatrische Palliativversorgung“ statt, in 2019 nun bereits zum 10. Mal.

Wir freuen uns, nun das Programm zum Jubiläumskongress vorstellen zu können. Dieser findet unter dem Motto “ Visionen“ vom 14.-16. März 2019 statt. Weitere Informationen rund um den Kongress  finden Sie hier…

 

 

i3-technologies spendet interaktives Touch-Display

Ein neues Display, gespendet von der Firma i3 technologies aus Bochum, optimiert die Technik im großen Seminarraum in der ersten Etage des Kinderpalliativzentrums.

Auf dem Foto: Norbert Daheim, Bereichsleiter von i3-technologies in Bochum, übergab das Board persönlich an die Leiterin des Bereichs Fort- und Weiterbildung am Kinderpalliativzentrum,  Dipl. Pädagogin Senay Kaldirim-Celik, die die Spende dankend entgegennahm.

 

Künftig können Referenten und Teilnehmer der Fort- und Weiterbildung auf das neue „i3TouchExcellence“ zurückgreifen. Das Board ist universell einsetzbar, lässt sich mit dem Finger oder Stift bedienen und ermöglicht beispielsweise auch das Surfen im Internet. Es fördert Interaktion und Zusammenarbeit der Teilnehmer und erweitert so die didaktische Methodenvielfalt im Unterricht.

Tipps zur Schmerzreduktion beim Verbandswechsel

Neue Materialien für Eltern und Pflegende: Auf der Station Lichtblicke betreuen wir immer wieder Kinder, die an der seltenen angeborenen Hauterkrankung Epidermolysis bullosa (EB) leiden. Bei vielen Kindern müssen oft täglich – ihr Leben lang – sehr schmerzhafte Verbandswechsel durchgeführt werden. Am Kinderpalliativzentrum in Datteln haben wir nun ein Konzept zur Schmerzreduktion beim Verbandswechsel bei Kindern mit EB erarbeitet.

Die Idee entstand durch unsere langjährige Erfahrung mit lebenslimitiert erkrankten und chronisch schmerzkranken Kindern im Deutschen Kinderschmerzzentrum und im Kinderpalliativzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln. Wir arbeiten dabei mit dem Konzept der ganzheitlichen Schmerztherapie und haben – neben einer individuell angepassten medikamentösen Schmerztherapie – sehr gute Erfahrungen mit psychologischen Bewältigungsstrategien (z.B. Ablenkungsstrategien) gemacht. Auf Grund dieser Erfahrungen haben wir ein Konzept erarbeitet, mit einfachen psychologischen Tipps und Tricks die Schmerzwahrnehmung und auch Angst- und Stressreaktionen der Kinder und Eltern beim Verbandswechsel zu reduzieren. Ziel ist es, dadurch den Verbandwechsel stressfreier zu gestalten, die Mitarbeit der Kinder zu optimieren und eine chronische Schmerzstörung zu verhindern.

Das Konzept besteht aus den Komponenten:

  1. Workshops für Eltern und für Pflegende,
  2. dem Film „Leben mit Epidermolysis bullosa“ mit einer Familie, die beispielhaft hilfreiche Bewältigungsstrategien anwendet sowie
  3. schriftlichen Informationsmaterialien für Eltern und Pflegende mit Tipps zum Umgang mit Schmerzen beim Verbandswechsel, die wir nach intensiven Diskussionen mit mehreren EB-Experten erstellt haben. Gerne stellen wir diese den Familien oder professionellen Kolleginnen und Kollegen für ihre Arbeit mit EB-Familien hier zum Download zur Verfügung. Die Materialien umfassen:a) Ein doppelseitiges kurzes (laminierbares) Informationsblatt plus Ideensammlung
    b) Eine ausführlichere Informationsbroschüre für Eltern und Pflegende

Film: Leben mit Epidermolysis bullosa

Der Umgang mit Schmerzen beim Verbandswechsel. Der kleine Franz ist Patient des Kinderpalliativzentrums an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln. Der Film informiert am Beispiel von Franz und seiner Familie über die genetisch bedingte Hauterkrankung „Epidermolysis bullosa“, bei der die Oberhaut schon bei geringer Reibung Blasen bildet, die zu offenen und schmerzhaften Wunden führen können.

Viele Kinder mit Epidermolysis bullosa (EB) leiden an akuten und an chronischen Schmerzen. Insbesondere der regelmäßige Verbandswechsel ist häufig mit starken Schmerzen verbunden. Ziel des Films ist es, betroffenen Familien und Pflegenden am Beispiel einer Familie Strategien und Verhaltensweisen im Umgang mit Schmerzen beim Verbandswechsel aufzuzeigen, damit sie die Kinder unterstützen können, die Schmerzwahrnehmung sowie Angst und Stresserleben während des Verbandswechsels zu reduzieren und damit der Entwicklung einer chronischen Schmerzstörung vorzubeugen.