Physiotherapie auf einem ganz neuen Level

Nach langer Umbauphase konnte in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln endlich die neue Physiotherapie-Abteilung eröffnet werden. Bei laufendem Betrieb wurden im Kellergeschoss die Räume und das alte Schwimmbad zwei Jahre lang Stück für Stück saniert und mit Therapiemöglichkeit der Extraklasse  ausgestattet. Die Patient:innen des Kinderpalliativzentrums, des Deutschen Kinderschmerzzentrums und der Kinderklinik profitieren nun von Möglichkeiten, wie es sie sonst in keiner anderen Klinik gibt. Die Abteilung, die unter dem Grundgedanken „Raumgeben“ konzipiert und bis ins letzte Detail geplant wurde, wurde ausschließlich über Spenden finanziert. Auch der Freundeskreis unterstützte dieses zukunftsweisende Projekt maßgeblich, damit schwerstkranke Kinder und Jugendliche aus dem Kinderpalliativzentrum bestmöglich versorgt werden können.

Nicht (mehr) vom Beckenrand springen!

Die Grundidee, die alte Physiotherapie-Abteilung ganz neu zu denken, kam Prof. Dr. Boris Zernikow, als vor Jahren das alte Schwimmbad im Keller der Klinik stillgelegt werden musste – eine Renovierung war nicht möglich, die Kosten zu hoch. Doch wie nutzt man ein altes Schwimmbad? Die Antwort kam durch den kanadischen Hersteller LÜ, der einzigartige, technische Systeme für Bewegungsräume entwickelt. 

LÜ, das bedeutet: Hochleistungs-Projektoren mit Kameras zur Bewegungserkennung, ein leistungsstarker Rechner, ein Soundsystem und eine Lichtanlage verbinden sich zu einem technischen Wunderwerk, das das alte Schwimmbecken nun zu einem Bewegungs-, Spiel- und Spaß- und Lernraum der anderen Dimension macht. Unter der Decke montiert, werfen die Geräte unterschiedliche digitale Spielumgebungen an die Wände des alten Schwimmbeckens und dann „taucht“ man eigentlich auch schon ein in die magische Welt des LÜs.

Spielen, Sporteln oder Lernen? Wieso oder?

Die Grundidee, die alte Physiotherapie-Abteilung ganz neu zu denken, kam Prof. Dr. Boris Zernikow, als vor Jahren das alte Schwimmbad im Keller der Klinik stillgelegt werden musste – die Renovierungskosten waren einfach nicht zu stemmen. Doch wie nutzt man ein altes Schwimmbad? Die Antwort kam durch den kanadischen Hersteller LÜ, der einzigartige, technische Systeme für Bewegungsräume entwickelt. 

LÜ, das bedeutet: Hochleistungs-Projektoren mit Kameras zur Bewegungserkennung, ein leistungsstarker Rechner, ein Soundsystem und eine Lichtanlage verbinden sich zu einem technischen Wunderwerk, das das alte Schwimmbecken nun zu einem Bewegungs-, Spiel- und Spaß- und Lernraum der anderen Dimension macht. Unter der Decke montiert, werfen die Geräte unterschiedliche digitale Spielumgebungen an die Wände des alten Schwimmbeckens und dann „taucht“ man eigentlich auch schon ein in die magische Welt des LÜs.

Mit einem Wimpernschlag eine ganze Sinfonie komponieren!

Eine weitere technische Besonderheit in der Abteilung ist der „Motion-Composer“. Das von außen unscheinbare Gerät, scannt einen definierten Bereich eines Raumes, in dem sich eine Person aufhält. Bewegt sich diese nun, werden die Bewegungen in Töne und Musik umgewandelt. Patient:innen mit Cerebralparese, Sprachverlust, Blindheit und weiteren neurologischen Einschränkungen erleben so, dass sie selbst ihre Umwelt beeinflussen können. Eine Erfahrung, die sie sonst im normalen Alltag kaum machen. Je nachdem, wie sensitiv der Motion-Composer eingestellt und welche Tonkulisse gewählt wird, erzeugen das Heben eines Armes die Töne eines Klaviers, das Wackeln mit den Fußspitzen die Töne einer Harfe oder ein Blinzeln das Lied eines ganzen Orchesters. Aber auch Natur- und Tierklänge, Schlagzeugsessions, elektronische Töne, Bässe und Technosounds sind möglich. 

"Viele unse­rer Schmerzpatienten haben Angst vor Bewegung, weil diese eben Schmerzen verur­sacht. Im LÜ vergessen die Kinder für eine kurze Zeit diese Angst, ihre Krankheit, ihre Probleme, sie merken, dass sie sich bewegen können, dass sie sich etwas zutrauen können. Therapeutisch ist das extrem sinnvoll."

Das Zauberwort, bitte: LÜ!

Durch die beiden Projektoren können an die gegenüberliegenden Seiten des ehemaligen Schwimmbeckens ganz unterschiedliche Szenarien projiziert werden. Ob klassisches Fußballspiel, ein Basketball-Match oder Lern- und Geschicklichkeitsspiel – Möglichkeiten gibt es Hunderte! Das Wichtigste: Die Patient:innen bewegen sich und trauen sich wieder Schritt für Schritt mehr zu. Denn durch kleine Erfolgserlebnisse schöpfen sie wieder neue Kraft und neuen Mut. 

Ein bewegendes Team

Die Physiotherapeut:innen der Kinderklinik freuen sich, dass die lange Umbauphase endlich vorbei ist. Die Spezialist:innen für Mobilisierung und Bewegung haben nun neben bekannten Versorgungsangeboten der Physiotherapie viele neue (technische) Möglichkeiten bekommen, um die Patient:innen zu unterstützen. 

 

V.l.n.r.: Antonia Nowak, Willi Schulz, Daniela Adams, Ute Giese, Frauke Sedlmayr und Birgit Isphording

Tierisch viel Spaß

Durch ihre Lage im Kellergeschoss fällt gerade in die Flure der Physio-Abteilung kein Tageslicht. Umso wichtiger, das die langen Gänge nicht so sehr nach Krankenhaus aussehen. Die Illustratorin Meike Töpperwien gestaltete sportliche und spaßige Tiere, die als großformatige Wandaufkleber für viel Freude und Ablenkung sorgen. 

Danke!

Eine anstrengende Zeit ist vorüber. Das gesamte Team freut sich, dass die Patient:innen des Kinderpalliativzentrums und anderer Abteilungen nun von den tollen Möglichkeiten in der Physio-Abteilung profitieren. Wir sagen DANKE den vielen kleinen und großen Unterstützer:innen wie z.B. Aktion Lichtblicke, Herzenswünsche e.V., Brost-Stiftung und weiteren Stiftungen sowie dem Freundeskreis.