Gelungene Kommunikation: "Elterliche Zweifel und Unsicherheiten"

Ein zentraler Aspekt von Kommunikation in der pädiatrischen Palliativversorgung besteht im Treffen von Entscheidungen über Behandlungen und Versorgung des Kindes. Leider finden Gespräche über Entscheidungen vor allem zum Ende des Lebens häufig viel zu spät statt, so dass viele erkrankte Kinder keine Zeit mehr haben ihre letzten Wünsche zu nennen. Als Gründe für das Aufschieben oder Vermeiden dieser Gespräche seitens der Versorgenden werden die Unsicherheit der Prognose und das damit verbundene Unwohlsein bei der Behandlungsentscheidung, ebenso wie fehlende Gesprächskompetenzen, -erfahrungen und Angst vor den Reaktionen der Familien genannt. Schließlich führt dies dazu, dass Eltern und Patient:innen schlechter informiert sind, wodurch ihnen eine fundierte Grundlage für das Treffen von Behandlungsentscheidungen fehlt.

Lehrfilm: Umgang mit Zweifeln und Unsicherheiten

Die Filmsequenz zeigt das zweite Gespräch zwischen dem Kinderarzt der vierjährigen Maria, die an einer progredienten neurodegenerativen Erkrankung leidet, und ihren Eltern. Im Zentrum stehen Marias Ernährungsschwierigkeiten und die Option, eine PEG zu verlegen, was bei den Eltern Unsicherheiten und Zweifel auslöst. Der Arzt geht mittels Ask-Tell-Ask-Methode behutsam darauf ein.

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Was kann ich tun?

    • Führen Sie auch diese Gespräche in einer geschützten Umgebung und verwenden Sie eine angemessene, nicht-medizinische Sprache.
    • Besprechen Sie zunächst gegenseitige Erwartungen und Ziele an das Gespräch.
    • Berücksichtigen Sie Werte und Präferenzen des Kindes und seiner Eltern.
    • Erfragen Sie wiederholt im Krankheitsverlauf sowohl Kind als auch Eltern nach ihrem gewünschten Umfang der Teilhabe an Behandlungsentscheidungen.

 

Insbesondere bei einschneidenden Entscheidungen (z.B. PEG-Sonde) ist es wichtig,

    • Eltern und Patient:innen die Vor-und Nachteile zu erläutern.
    • ihre Fragen und Sorgen ernst zu nehmen und darauf einzugehen.
    • darüber zu informieren, dass getroffene Entscheidungen wieder geändert werden können – es macht es Eltern leichter, Entscheidungen zu treffen.
    • Zum Ende des Gesprächs rückversichern Sie sich und dokumentieren Sie die Ergebnisse.

Angewandte Kommunikationsmodelle

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Zweifel & Unsicherheit

Für Eltern sind Gespräche über Entscheidungen über die Versorgung ihres schwer erkrankten Kindes herausfordernd. Damit sie gute Entscheidungen treffen können, sind detaillierte, ehrliche Informationen über den Zustand ihres Kindes und seine Prognose notwendig.