Unser Wertekompass 2023

Im Februar 2020 hat das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe für rechtswidrig erklärt. Nun hat ein neues Gesetzgebungsverfahren begonnen, das alle Beteiligten und nicht zuletzt die Kirchen vor große Herausforderungen stellt. Bei vielen Mitarbeitenden von Palliativstationen, Hospizen und Pflegeeinrichtungen besteht der Wunsch, ihre Werte und Haltungen zu verbalisieren und einen Kontrapunkt zu setzen gegen das allzu schnelle Lebensende auf Verlangen und die kalte Autonomie-Debatte.

Wir als Team des Kinderpalliativzentrums und als Abteilung einer katholischen Kinderklinik haben uns zusammen auf den Weg gemacht, unsere Haltungen zusammen zu tragen. So ist in enger Zusammenarbeit der Mitarbeitenden ein Wertekompass entstanden, den wir über das Jahr 2023 hinweg in einer Kampagne in die Öffentlichkeit tragen möchten. Freuen Sie sich auf unsere Motive und Videos in den kommenden Monaten an dieser Stelle und auf die große Ausstellung, die wir zum Ende des Jahres planen. Unser Team, also Pflegende und Therapeut:innen, Ärzt:innen, Ehrenamtler und Verwaltungskräfte, möchte zu folgenden Themen nach und nach Haltung beziehen, Transparenz schaffen und den Austausch mit der Öffentlichkeit, Kolleg:innen, der Kirche, Patient:innen und Familien anregen.

Würde und Einmaligkeit jedes Kindes

Den Auftakt unserer Kampagne macht Prof. Boris Zernikow, Gründer und Chefarzt des Kinderpalliativzentrums, mit dem Motiv zum Thema „Würde und Einmaligkeit jedes Kindes“.

Jedes Kind ist einmalig. Jedes Kind verfügt über seine unverfügbare Würde.

Im Video-Interview erklärt Boris Zernikow, warum es dem Palliativteam wichtig war, einen gemeinsamen Wertekompass zu entwickeln und was ihm persönlich in schwierigen Momenten Halt gibt.