Kunsttherapie auf der Station Lichtblicke
Pinsel und Farbe: Das (Er-)leben im Moment steht in der Kunsttherapie auf der Station Lichtblicke im Fokus. Sie hat immer etwas mit Suchen zu tun: wie finde ich Zugang zu den Stärken und Fähigkeiten der Patient:innen? Welche Sinne – sehen, hören, fühlen, riechen – sind ansprechbar? Welche Körperstellen sind besonders empfindsam? Die Kunsttherapie ist bereichernd für das kranke Kind. Und mehr als das: Sie ist wertvoll für die gesamte Familie.
Ich freue mich, dass mein Sohn auf einer Krankenstation Farben und Musik erleben kann. Das ist etwas, was man gar nicht erwarten würde.
Mutter eines Patienten
Ich schaffe etwas!
In der Kunsttherapie machen die Patient:innen kostbare Sinneserfahrungen. Im breiteren Kontext geht es darum, ihren (Selbst)-Ausdruck zu fördern: Sie sind in einer anderen, aktiven Rolle. Den Weg bestimmen sie selbst, wählen Farben, Materialien und Gestaltungsarten (mit) aus. Dies löst bei ihnen verschiedene Reaktionen aus: Freude und Anstrengung, die Fähigkeit zur Konzentration, Ablenkung von Schmerz und Leid, Stolz und oftmals ein unverhofftes Erfolgserlebnis. Das Kind entdeckt und erfährt, dass es trotz seiner Krankheit etwas Bleibendes und Eigenes geschaffen hat, über das es selbst und andere staunen können.
Raum für Emotionen
Unser kunsttherapeutisches Angebot richten wir an die gesamte Familie. Es kann Eltern, Geschwistern und Angehörigen helfen, sich mit der Situation und Krankheit in anderer Form auseinanderzusetzen. Die Kunsttherapie unterstützt die Krankheitsbewältigung. Sie lässt Gefühlen und Emotionen Raum und hilft dabei, neue Perspektiven zu entwickeln. Seltener findet die Therapie im Kunsttherapieraum in der 1. Etage über der Station Lichtblicke statt. Meist besuchen unsere Kunsttherapeutinnen die Kinder mit ihrem vielfältig bestückten mobilem Wagen in deren Zimmer. Bei schönem Wetter geht es auch mal raus in den Garten. Dann ist das Erleben besonders intensiv und es fühlt sich noch weniger nach Krankenstation an.
Wir brauchen Zeit für unsere Arbeit. Zeit, um eine Beziehung zum Kind aufzubauen, Zeit für die Tage, wo es gut geht. Man weiß vorher nicht, wie viel Zeit es braucht. Wir haben sie! Wenn sich bei der Therapie etwas Gutes ergibt, können wir uns mehr Zeit nehmen.
Silke Heblik und Elisa Schön, Kunsttherapeutinnen
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Ihre Spende ermöglichen die Kunsttherapie auf der Station Lichtblicke. Die Krankenhausfinanzierung sieht diese nicht vor.
Bei uns wird viel gelacht!
Palliativ und Lachen gehen gut zusammen. Bei uns auf der Station Lichtblicke darf es auch laut sein und Quatsch gemacht werden. Und es darf nach Herzenslust mit Farben, Formen, Pinsel und unterschiedlichen Materialien experimentiert werden. Die Patient:innen können SELBST aktiv werden und Spuren hinterlassen. Sie erleben sich sonst oft als „behandelt“. Spielerische Elemente sind in der Kunsttherapie wichtig. Oft bedienen sich die Kunsttherapeutinnen spontan ihrer eigenen Kreativität. Sie sind ganz im Moment.