GEKO: Kommunikationsmodelle

Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht der wissenschaftlich fundierten Kommunikationsmodelle, die in den einzelnen Lerneinheiten Anwendung finden. Wir haben diese jeweils in einzelne Schritte aufgeteilt, sodass Sie diese systematisch erarbeiten können. Zu jedem Modell finden Sie Literatur zwecks Vertiefung. Die Modelle stehen unter dem Reiter Download auch als PDF-Datei für Sie bereit. 

Agenda-Setting

Das Kommunikationsmodell „Agenda-Setting“ strukturiert das Gespräch und dient der Orientierung. Auf einer gemeinsamen Meta-Ebene führen Sie fokussiert durch das Gespräch und können dieses gezielt anpassen und neu ausrichten. Dies ermöglicht ein effektives Zeitmanagement. Agenda-Setting bezieht die Familie aktiv ein und erleichtert so die Zusammenarbeit auf Augenhöhe, z.B. bei Behandlungsentscheidungen. 

Ask-Tell-Ask

Das Kommunikationsmodell „Ask-Tell-Ask“ ermöglicht eine patientenzentrierte Kommunikation. Es folgt dem Gesprächskreislauf: „Fragen stellen – Informationen teilen – Rückfragen stellen“. Mehrfache Wiederholungen während eines Gesprächs sind möglich und sinnvoll: Oft muss der Ask-Tell-Ask-Zyklus mehrfach wiederholt werden, bis Eltern bzw. Patient:innen und das Behandlungsteam ein ähnliches und realistisches Bild von einer schwierigen Situation entwickeln können. Das Modell erlaubt eine fortlaufende Anpassung der Gesprächsinhalte an die aktuelle (emotionale) Situation, den Wissensstand, die Haltung und die Bedürfnisse der Eltern bzw. der Patient:innen.  

SPIKES

Das Kommunikationsmodell SPIKES eignet sich besonders für die Überbringung „schlechter“ Nachrichten wie Diagnosen, Prognosen oder Krankheitsverschlechterungen. Nicht alle Schritte müssen im Gespräch berücksichtigt werden, jedoch ist die Reihenfolge wichtig. 

NURSE

Das Kommunikationsmodell „NURSE“ unterstützt Sie dabei, empathisch auf (starke) Emotionen von Eltern und Kindern in belastenden Gesprächssituationen reagieren zu können. 

Hilfreich zu wissen: 

Haben Eltern/ Patient:innen ihre Emotionen, Gedanken oder Perspektiven offengelegt, sollte diesen ausschließlich mit Akzeptanz und Wertschätzung begegnet werden, denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die weitere Behandlung.

    • Wichtig: Akzeptanz ist nicht gleichzusetzen mit Zustimmung.
    • Zu vermeiden: unmittelbare Bestätigungen, Bewertungen, Widerlegungen

Material: Respond to Emotion (Back et al., 2005)

Speziell in Gesprächen mit Patient:innen:

Emotional belastete Kinder benötigen häufig spezielle Rahmenbedingungen, um sich zu öffnen. Sie können Kinder entsprechend ihres Entwicklungsstandes direkt nach ihren Sorgen fragen. Alternativ können Sie Möglichkeiten schaffen, Belastungen über andere Kommunikationskanäle (Kunst, Musik) auszudrücken. 

TELL ME MORE

Das Kommunikationsmodell „TELL ME MORE“  hilft zu verstehen, was den/die Gesprächspartner:in beschäftigt. Es kann sinnvoll bei Abweichungen vom gemeinsamen Thema eingesetzt werden. 

 

 

SICG-PEDS

Das Kommunikationsmodell „SICG-PEDS“ (Serious Illness Conversation Guide-PEDS ) wurde speziell für die Pädiatrische Palliativversorgung entwickelt. Es dient der ganzheitlichen Erfassung der Familie und kommt bei der Mitteilung von Informationen, bei Prognosegesprächen oder im Falle einer Krankheitsverschlechterung zur Anwendung. Die Familie steht mit ihrer individuellen Haltung, ihren Werten, Zielen, Wünschen und mit ihren Informationsbedürfnissen im Mittelpunkt! 

REMAP

Das Kommunikationsmodell „REMAP“ ist eine übergeordnete Strategie für Gespräche mit Familien, die vor einer Neuorientierung angesichts der gegebenen gesundheitlichen Situation des Kindes stehen. Die Neuorientierung soll entlang der verfügbaren Möglichkeiten, Präferenzen und Werthaltungen der Familien erfolgen. 

 

Die fünf Bausteine von REMAP unterstützen dabei,

    • Werte und Ziele der Patient:innen und ihren Angehörigen zu erfahren
    • an Werten orientierte Behandlungs- und Versorgungsoptionen anzubieten
    • medizinische Empfehlungen während des Gesprächs flexibel anzupassen
    • sich gemeinsam für einen zukünftigen Weg in der Versorgung zu entscheiden.

 

Dadurch werden Patient:innen und ihre Familien im Gespräch ganzheitlich mit ihren Bedürfnissen anerkannt und respektiert, während Ärzt:innen die medizinische Expertise bereitstellen.

 

PREPARED

Das Kommunikationsmodell „PREPARED“ unterstützt bei Gesprächen über Prognose und Sterbephase im fortgeschrittenen Krankheitsstadium.