Zuversicht und Hoffnungslicht: Ein Kunstprojekt voller guter Wünsche
Die Vorstellung, einen persönlichen Schutzengel an seiner Seite zu wissen, gibt vielen Menschen ein gutes Gefühl – ganz gleich, ob sie gläubig sind oder nicht. Eltern wünschen sich einen Schutzengel für ihre Kinder. In besonders schweren Zeiten geben wir lieben Menschen gerne einen Schutzengel mit auf den Weg. Wir alle kennen heikle Situationen, in denen mehr als nur ein Schutzengel da war – und zum Glück alles gut ausging.
Zu uns ins Kinderpalliativzentrum kommen Familien mit ihrem schwerstkranken Kind. Die Kinder und Jugendlichen, die wir bei uns auf der Station Lichtblicke und im häuslichen Umfeld versorgen, leiden an schweren und oft seltenen Krankheiten, die ihr Leben bedrohen. Sie alle brauchen Schutzengel!
Trotz der unglaublich schweren Last begleitet die Familien immer auch Hoffnung: Hoffnung auf Tage ohne leidvolle Symptome, auf ein herzerfrischendes Lachen, einen unbeschwerten Nachmittag in unserem Garten, schöne gemeinsame Aktivitäten, eine durchgeschlafene Nacht, freies Atmen. Aber auch die Hoffnung auf einen friedlichen Sterbeprozess oder doch auf Heilung – so unwahrscheinlich sie auch scheint.
Hoffnung ist niemals vergebens. Hoffnung spendet Trost und Kraft. Sie trägt uns Menschen durch tiefe Krisen und großes Leid. Hoffnung verbindet uns, sie gibt uns Zuversicht. Diese zutiefst menschlichen Gefühle möchten wir greifbar machen.
Mit dem Projekt Zuversicht & Hoffnungslicht ziehen ab Oktober 2024 Schutzengel ins Kinderpalliativzentrum ein. Bis Dezember 2025 planen wir miteinander verzahnte Kunst- und Mitmach-Aktionen. Dabei betrachten wir Hoffnung und Zuversicht aus unterschiedlichsten Perspektiven – aus künstlerischer Sicht, spirituell, mal für Erwachsene, mal für Kinder. Die Familien, unser Team, ausgewählte Künstler:innen, Graphiker:innen, Grundschulkinder aus der Region – gemeinsam starten wir unser Kunstprojekt voller guter Wünsche!
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Im Kinderpalliativzentrum versorgen wir Kinder in sehr schwierigen Lebenssituationen. Die Eltern sind voller Sorge um das Wichtigste in ihrem Leben – ihr geliebtes Kind. In ihrer Angst und Hilflosigkeit wünschen sie sich für ihr Kind einen Schutzengel, der über das Kind wacht. Und wir, wir wünschen uns für die Eltern einen Schutzengel, der ihnen Hoffnung schenkt, Zuversicht und Begleitung. Vaclav Havel hat einmal gesagt: "Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht“. Unsere Schutzengel-Sammlung, aus der sich Eltern Schutzengel für ihre Kinder und auch für sich aussuchen werden, soll diese Hoffnung nähren.
Prof. Dr. Boris Zernikow – Chefarzt Kinderpalliativzentrum Datteln
1. Eine (digitale) Artothek für die Familien im Kinderpalliativzentrum
Ein sichtbares Zeichen der Hoffnung und Zuversicht: Patient:innen und Eltern dürfen sich für die Zeit ihres Aufenthaltes einen Schutzengel für ihre Zimmer aussuchen. Graphiker:innen und Kinderbuchillustrator:innen gestalten diese kleine Hoffnungsboten, die auf die Patient:innen und ihre Geschwister achtgeben. Für die Eltern lassen wir in einem eigens ausgeschriebenen Kunstwettbewerb individuelle Schutzwesen von Künstler:innen und Kunstakademie-Studierenden malen/ zeichnen. Die Eltern dürfen sich eines der Kunstwerke für ihr Zimmer aussuchen. Es begleitet sie für die gesamte Zeit ihres Aufenthaltes bei uns.
In zwei großformatigen Kunstvitrinen auf der Kinderpalliativstation Lichtblicke und im Operationszentrum LichtHafen stellen wir die unterschiedlichen Werke sowie Illustrationen mit Begleittexten für Eltern, Patient:innen, Besucher:innen und Mitarbeitende aus.
Alle Werke werden zudem Teil unserer digitalen Artothek, die im Laufe des Aktionszeitraumes stetig wachsen wird. In der (Vor-) Weihnachtszeit 2025 kuratieren wir in geeigneten kulturellen oder kirchlichen Einrichtungen die Werke in einer Ausstellung. Sie greift die Themen Hoffnung und Zuversicht in der Kinderpalliativversorgung aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf.
01.Oktober 2024 – 31.März 2025
Der Kunstwettbewerb für professionelle Künstler:innen: Jetzt mitmachen!
Die Kinder-Artothek: Kunterbunte Schutzwesen & Hoffnungsboten
Die Kinderbuchillustratorin Wiebke Rauers und ihre Agentin Wiebke Lüftner sind maßgeblich an dem Erfolg unserer wunderschön vielfältigen Kinder-Artothek beteiligt. Beide hatten in ihren Netzwerken um Unterstützung und Schutzengel für uns gebeten – und schon kurze Zeit später flatterten allerlei bunte Schutzwesen bei uns herein. (Liebe Wiebkes, ein herzliches Dankeschön an Euch beide für Eurer spontanes und selbstloses Mitwirken!) Aus den Bildern dürfen sich die Patient:innen oder stellvertretend die Eltern für ihre Kinder ein Bild aussuchen, das dann in einfacher, ausgedruckter Form in den Patient:innenzimmern für die Dauer ihres Aufenthaltes aufgehängt wird. Und bei der Entlassung darf das Schutzwesen selbstverständlich mit nach Hause genommen werden.
Alle Illustrator:innen und Designer:innen, die unsere Kinder-Artothek durch ihr Werk bereichern und so den Patient:innen und Familien Hoffnung, Zuversicht und Freude schenken möchten, sind herzlich willkommen. Bitte wenden Sie sich per Email an Meike Haberstock.
2. Schulprojekt: Kleine Hoffnungsboten für Drittklässler
Von Februar bis Oktober 2025 laden wir die dritten Klassen der Grundschulen aus der Region und den angrenzenden Kreisen ein, Hoffnung und Zuversicht in schwierigen Lebenslagen zu thematisieren. Im Unterricht oder an einem Projekttag befassen sich die Kinder auf spielerischer, spiritueller und künstlerischer Ebene gemeinsam mit ihren Lehrkräften mit der Bedeutung von Hoffnung und Zuversicht in ganz unterschiedlichen Kontexten. Dazu stellen wir ihnen einen eigens für diese Aktion zusammengestellten Bildungs- und Aktionskoffer mit Lehr – und Projektmaterialien zur Verfügung. Die Kinder gestalten für sich u.a. kleine Schutzengel, die ihnen in ihrem Alltag als ganz persönliche Hoffnungsboten zur Seite stehen. Für die Eltern aufbereitete Informationen zum Kinderpalliativzentrum runden das Angebot ab.
Ihre Ansprechpartnerinnen
Wir freuen uns, wenn Sie als Lehrer:in einer dritten Klasse bei unserem Schulprojekt Kleine Hoffnungsboten für Drittklässler mitmachen möchten. Bitte sprechen Sie uns an!
v.l.: Sigrid Thiemann, Nicole Sasse und Annika Tremer
Telefon: 02363 975 795
Email: freundeskreis@kinderpalliativzentrum.de
3. Familien- und Team-Aktionen
Die gesunden Geschwisterkinder der Patient:innen sorgen sich um ihren Bruder oder ihre Schwester und auch um ihre Eltern. Sie hoffen auf ein wenig Normalität abseits des herausfordernden Alltags. Wie kann ich zuversichtlich in die Zukunft blicken, wenn ein Familienmitglied stirbt? Was schenkt mir Hoffnung in der schweren Zeit der Trauer? Im Aktionszeitraum zwischen Oktober 2024 und Dezember 2025 gibt es auch Angebote aus der Kunst- und Musiktherapie für die Patient:innen, ihre Eltern und Geschwister. Die Mitarbeitenden des Kinderpalliativzentrums selbst setzen sich in Vorträgen, Workshops und Arbeitsgruppen mit dem Thema Zuversicht und Hoffnung auseinander.