Zusatz-Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie bei Kindern und Jugendlichen

Seminar ST 2024 >>>ausgebucht (Warteliste möglich)<<<

Schmerztherapie findet in der Kinderheilkunde täglich statt, egal ob pränatal oder in jungem Erwachsenenalter. Sie findet Anwendung bei unterschiedlichsten Schmerzformen und Ausprägungsgraden. Akutschmerz, der eine natürliche Schutz- und Warnfunktion des Körpers ist, erfordert ebenso spezialisiertes Wissen wie der wiederkehrende und lang anhaltende Schmerz. In Deutschland leben derzeit schätzungsweise 350.000 Kinder und Jugendliche, die an stark beeinträchtigenden chronischen Schmerzen leiden – die Tendenz ist steigend und die fachärztliche, flächendeckende Versorgung dieser Kinder ist derzeit noch nicht gewährleistet.

Die Kinder leiden an Kopfschmerzen, Bauchschmerzen sowie Muskel- und Gelenkschmerzen. Neben der Schmerzerfahrung an sich zeigen sich negative Auswirkungen in unterschiedlichen Lebens- bereichen des Kindes. Patient:innen mit Schmerzen können durch entsprechend weitergebildete Ärztinnen und Ärzte rechtzeitig eine sachgerechte Beratung und individuelle Therapie erhalten. Basierend auf dem Kursbuch „Spezielle Schmerztherapie“ der Bundes-ärztekammer werden in 80 Unterrichtsstunden die auf Schmerzen abgestimmten therapeutischen Prinzipien mit besonderem Schwerpunkt auf das Kindes- und Jugendalter von anerkannten Expert:innen dargestellt. Fallvorstellungen, teilweise videogestützt, schaffen einen engen Praxisbezug.

Die Weiterbildung umfasst zwei Blöcke mit jeweils 40 Unterrichts- einheiten. Sie richtet sich an Pädiater:innen in oder nach der Weiter- bildung. Das erfolgreiche Absolvieren der Kurse ist Voraussetzung zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ gemäß Weiterbildungsverordnung der ÄKWL vom 21.09.2019.

Themenüberblick Spezielle Schmerztherapie

Modul I – Grundlagen der Schmerzmedizin

  • Neurophysiologische Grundlagen der Schmerzentstehung und Schmerzverarbeitung einschließlich der Schmerzchronifizierung
  • Ursachen, Epidemiologie und Prävention chronischer Schmerzen
  • Bio-psycho-soziales Schmerzmodell
  • Wirkmechanismen und Ziele medikamentöser, physikalisch-physiotherapeutischer, psychologischer, interventioneller, operativer und komplementärmedizinischer Verfahren
  • Standardisierte Dokumentation
  • Möglichkeiten und Grenzen von Schmerzkonferenzen undQualitätszirkeln
  • Leitlinien zur Begutachtung chronischer Schmerzzustände
  • Kenntnisse über den Einsatz von Digital Health Anwendungen (Gesundheit-Apps,telemedizinische Verfahren etc.)
  • Medikamentenmissbrauch und -abhängigkeit

Modul II – Schmerzhafte Erkrankungen des peripheren und zent- ralen Nervensystems, psychische Komorbidität

  • Neuropathische Schmerzen
  • Kopf- und Gesichtsschmerzen
  • Primär psychische Schmerzsyndrome und psychische Komorbidität bei chronischen Schmerzzuständen

Modul III – Muskuloskelettale Schmerzen

  • Rückenschmerz
  • Schulter- und Nackenschmerz
  • Muskelschmerz, weitverbreitete Schmerzen
  • Gelenkerkrankungen

Modul IV – Diverse Schmerzsyndrome

  • Schmerzen des Gefäßsystems
  • Thorakale, viszerale und urogenitale Schmerzsyndrome
  • Persistierende Schmerzen nach Operationen und Trauma
  • Tumorschmerzen
  • Schmerztherapie in den letzten Lebensstunden
  • Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen
  • Schmerzen im Alter

Kursinformation

• Zwei Wochen für eine geschlossene Gruppe
• Nach Abschluss der Weiterbildung erhalten die Teilnehmenden ein Zertifikat
• Maximal 10% Fehlzeit

Termin

10. – 14.06.2024
04. – 08.11.2024

Gebühr

965,- € je Kurswoche

Teilnehmende

Ärztinnen und Ärzte

Referentinnen

Prof. Dr. med. Boris Zernikow
Prof. Dr. med. Michael Frosch
Dr. rer. medic. Michael Dobe (Dipl.-Psychologe)