Hier ist das Interview mit Dörte Garske zum Nachlesen:

Warum arbeitest Du gerne im Kinderpalliativzentrum?

Dörte:
Ich arbeite sehr gerne im Kinderpalliativzentrum, weil es mir Freude macht, mit den verschiedenen Professionen zusammenzuarbeiten, weil es mir die Chance bietet, jeden Tag etwas dazuzulernen, weil es Spaß macht auf Augenhöhe miteinander zu agieren und für die Familien das Bestmögliche zu erreichen.

Was sind Deine Aufgaben?

Dörte:
Die ist gar nicht so einfach zu beantworten. Die Standardrolle als Bereichsleiterin der Pflegenden in der Palliativversorgung würde ja um umfassen, dass ich mich um die Pflegenden kümmere – das tue ich auch. Ich schreibe die Dienstpläne, ich bin für sie da, ich habe ein offenes Ohr, ich möchte gerne mitbekommen, wie es ihnen geht und gehe darauf ein. Ich sorge für die Abläufe und erstelle Standards und sorge auch dafür, dass sie durchgeführt werden. Aber genauso wichtig, wie die Pflegenden im Blick zu haben, ist mir das gesamte Team. Ich finde es wichtig, dass das große Team auch zusammenhält, dass sowohl die Stationshilfen als auch die Sekretärinnen, die Reinigungskräfte auf der Station wie auch die Mitarbeitenden im großen psychosozialen Team und die Ärzte und Ärztinnen zusammenhalten und sich als ein Team empfinden. Das versuche ich zu unterstützen. Zu meinen weiteren Aufgaben gehören auch organisatorische Dinge. Ich schaue, dass alle mit den Arbeitsmaterialien versorgt sind, die sie benötigen und ich unterstütze dabei, wenn es um Zertifizierungsprozesse geht oder auch um Prüfungen des medizinischen Dienstes. Ich bin Teil des Leitungsgremiums und kann dadurch auch an der Konzeptarbeit mitwirken und bringe die Informationen aus der Leitungsebene ins Team und bringe auch andererseits auch die Sorgen und Nöte des Teams wieder mit in die Leitungsebene und versuche, für eine gute Kommunikation zu sorgen.

Um in der Kinderpalliativversorgung arbeiten zu können, solltest Du…

Dörte:
…ein Teamplayer sein. Weil nur gemeinsam mit den anderen Professionen, kannst du das Bestmögliche für die Familien bewirken. Wichtig ist auch Deine Haltung. Wertschätzung ist ein elementarer Bestandteil und du solltest Empathie mitbringen und sowohl die Wertschätzung gegenüber dem Team als auch den Familien zum Ausdruck bringen. Zurückhaltung ist wichtig einerseits, andererseits auch Offenheit und ein guter Umgang miteinander. Du solltest auch für Dich selber sorgen, weil nur dann kannst Du hilfreich für die Familien sein.

Fehler passieren jedem. Wie geht ihr im Team damit um?

Dörte:
Ja, Fehler passieren jedem, mir natürlich auch. Wenn mir etwas in der Dienstplangestaltung schiefläuft, dann versuche ich das sehr rasch zu korrigieren. Ich entschuldige mich dafür und schaue, dass das wieder in Ordnung kommt. In unserem Team leben wir eine offene Fehlerkultur. Wir besprechen die Dinge, wir stehen für unsere Fehler ein, niemand muss Angst haben davor, denn wir wissen, dass es jedem passieren kann. Und die Chance ist ja eben, daraus zu lernen. Wir sind Menschen und jedem Menschen passieren Fehler und wenn man das gemeinsam bespricht und schaut, woran es gelegen hat, also die Ursachenforschung vornimmt, dann kann man diese Fehler auch in Zukunft vermeiden, das ist wichtig.

Wie steht es um die Anerkennung im Team?

Dörte:
Ja, ähnlich wie mit der Fehlerkultur, versuchen wir auch mit Anerkennung umzugehen. Wir zeigen sie sehr offen, wir loben, wir bedanken uns. Es ist schon ein Zeichen der Anerkennung, dass unser Chef, ganz oft die Blumen für uns hinstellt. Und Lob und Anerkennung sind ja wichtige Dinge. Es ist viel einfacher, Kritik zu äußern, die negativ ist und umso wichtiger ist es auch zu lernen, Lob anzunehmen und das vorzuleben. Deshalb heben wir hervor, wenn jemand etwas Besonderes gemacht hat und machend das auch öffentlich – das kommt dann auch ins Protokoll oder in den Rundbrief – und wir freuen uns miteinander darüber.

Was gibt Dir Halt, beruflich wie privat?

Dörte:
Meine Familie und meine Freunde geben mir Halt. Zu wissen, dass ich so angenommen werde, wie ich bin, gibt mir Halt. Gottvertrauen gibt mir Halt. Das Vertrauen darein, dass alles seinen Sinn ergibt und das Team gibt mir auch Halt. Der Zusammenhalt im Team, das Arbeiten auf Augenhöhe, das ist einfach gut. Außerdem liebe ich die Musik. In der Musik kann ich mich verlieren, aber sie kann mir genauso gut auch Halt geben. Und Bücher zu lesen, gibt mir auch Halt, das geschriebene Wort, besondere Formulierungen und auch der Spaziergang am Meer sind für mich Kraftquellen.

Wie lauten Deine Wünsche für das Kampagnenjahr und darüber hinaus?

Dörte:
Ich wünsche mir, dass der Prozess, der durch diese Kampagne angestoßen wurde, sich weiter so positiv auswirkt. Und zwar für unser Team, für unsere Abteilung, für die ganze Kinderklinik und am besten noch weit darüber hinaus. Ich wünsche mir, dass die Aktionen, die wir hier durchführen, die Menschen erreichen, dass wir mitteilen können, was wir unter Palliativversorgung verstehen, wie wir das leben: Halt geben, Haltung leben, Wert schätzen. Und am besten machen wir die Menschen auch noch neugierig darauf, wie wir das machen, sodass sie vielleicht auch Lust bekommen, uns kennenzulernen.