Hier ist das Interview mit der Ehrenamtlerin Barbara Müller zum Nachlesen:

Warum und seit wann bist Du ehrenamtlich tätig?

Barbara:

Seit 1990 bin ich bereits ehrenamtlich tätig. Zunächst war ich in einem Berufsverband sehr aktiv, was mir sehr viel Freude bereitet hat.

Warum und seit wann bist Du hier im Kinderpalliativzentrum tätig?

Barbara:

Warum ich hier im Palliativzentrum tätig bin, hat eine ganz tolle Geschichte. Ich hatte während einer Traumreise eine Vision, dass ich schwerstkranke Kinder begleiten sollte. Ich wusste zu dem Zeitpunkt aber noch nicht, wie und wann ich das machen kann. Dann gab es diese Eisbucket-Challenge. Da habe ich mir einen Eimer Wasser über den Kopf geschüttet und gleichzeitig aber auch eine Spende an die Station Lichtblicke überwiesen Ende des Jahres habe ich dann Post vom Freundeskreis erhalten und bin zu einem Informationsabend für ehrenamtliche Helfer eingeladen worden. Ja, da es keine Zufälle gibt, sondern es fällt einem zu wenn es fällig ist, habe ich mich entschlossen an diesem Infoabend natürlich teilzunehmen und habe dann 2016 die Weiterbildung zur ehrenamtlichen Mitarbeiterin machen dürfen und seitdem bin ich auch immer mehr in auf der Station tätig.

Was beeindruckt Dich an den Kindern und Familien am meisten?

Barbara:

Die Offenheit und Liebe und Wertschätzung, die von den Eltern und Kindern mir als Ehrenamtliche entgegengebracht wird. Es ist also wirklich erstaunlich, mit welcher Ehrlichkeit man hier aufgenommen wird und die geschenkte Zeit so angenommen wird, ohne wenn und aber.

Was nimmst Du aus Deiner Arbeit mit in Dein Privatleben?

Barbara:

Es ist nicht das wichtigste gesund zu sein, sondern glücklich und zufrieden. Ich habe hier auf der Station gelernt – vom Team und von den Eltern und Kindern – was es heißt glücklich zu sein. Mein Leben hat wesentlich mehr Energie bekommen und eine Wertschätzung der kleinen glücklichen Momente. Ich stehe, seitdem mir ein kleiner Junge mal gesagt hat, das Staustehen was ganz Tolles ist,  neuerdings ganz anders im Stau. Mir wurde gesagt, da wird dir ganz viel Zeit geschenkt,  die du für dich nutzen kannst. Du kannst dir da überlegen,  welche glücklichen Momente du heute erlebt hast, und kannst dir überlegen, was du dir Gutes tust, wenn du nach Hause kommst. Das sind einfach so Momente, die sind unbezahlbar. Oder ein Geschwisterkind sagte mir: Komm wir legen uns jetzt einfach mal hier auf den Sportplatz und schauen in den Himmel. Und wenn wir die Augen zu machen, dann hören sich die Autos an, als wenn es Meeresrauschen ist. Und: Spürst du den wärmen Sand? Ist das nicht toll? Und sowas auf einer Kinderpalliativstation – es ist einfach herrlich!

Was gibt Dir Halt?

Barbara:

In erster Linie das gesamte Team. Ich weiß, dass ich jeden einzelnen ansprechen kann, wenn ich irgendwelche Fragen habe, und ich weiß auch, dass jedes einzelne Teammitglied sehr darauf bedacht ist, dass es mir gut geht. Dass man da wirklich drauf achtet, dass ich immer wieder neue Kraftquellen bekomme. Ob es Krafttiere sind oder sonstige Dinge. Ob es ein rotes Söckchen ist , indem ich glückliche Momente sammeln kann. Es wird also immer darauf geachtet, dass ein Gleichgewicht da ist, dass ich Halt habe. Und privat natürlich in erster Linie mein Mann. Und ich habe das ganz große Glück, dass wir eine sehr harmonische Familie haben, und dieses Familienleben macht sehr viel Freude. Und was mir sehr viel Halt gibt, dass ich mindestens einmal im Jahr auf meine Insel Sylt kann zum Erholen.

Was wünscht Du Dir für das Kinderpalliativzentrum?

Barbara:

Dass noch viele Momente durch Ehrenamtliche auf der Station leichter gemacht werden. Dass die Arbeit des Kinderpalliativzentrums noch bekannter wird und noch mehr Familien mit ihren Kindern dieses Angebot nutzen können. Und, dass man sich vielleicht nicht mehr so viele finanzielle Gedanken machen muss.