Für ganz kleine Patienten auf ganz großer Bühne

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Auf Palliativstationen für Erwachsene werden insbesondere Menschen mit Krebserkrankungen versorgt. Auf unserer pädiatrischen Palliativstation Lichtblicke leiden die kleinen Patient:innen vor allem an schweren neurologischen Erkrankungen. Mitarbeitende der Kinderneurologie und des Kinderpalliativzentrums arbeiten oft schon ab der Diagnosestellung und dann jahrelang Hand in Hand für eine bestmögliche Betreuung der Familien. Während der intensiven Versorgung stellen sich oft Fragen nach dem besten Weg für die Familien: Welche Behandlung soll durchgeführt werden und welche Therapie ist vielleicht zu belastend für das Kind? Die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen sowie ihrer Familien ist dabei die Richtschnur des Handelns. Jetzt soll die Kooperation zwischen der neurologischen und palliativen Betreuung weiter verbessert werden. Im Projekt KOCON dürfen wir den Familien neue Behandlungselemente anbieten und die Verzahnung mit bewährten Therapien erproben.

So wird die vorausschauende Versorgungsplanung allen Familien angeboten, um frühzeitig miteinander darüber ins Gespräch zu kommen, wie die Lebensqualität des kranken Kindes möglichst lange möglichst gut sein kann. Das Projekt KOCON wird vom Innovationsfonds ermöglicht. Dieser fördert aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) innovative, sektorenübergreifende neue Versorgungsformen, um die Krankenversorgung in Deutschland weiterzuentwickeln und zu verbessern. Prof. Zernikow hatte jetzt die Möglichkeit, auf Einladung von Frau Barbara Steffens (Leiterin der TK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen) auf der Medica über KOCON und den Innovationsfonds mit  der Vorstandsvorsitzenden des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, zu diskutieren. Weitere Gäste in der von Jürgen Zurheide moderierten Diskussionsrunde waren Prof. Dr. med. Reinhard Busse, Professor für Management im Gesundheitswesen an der Fakultät Wirtschaft und Management der Technische Universität Berlin und Prof. Dr. Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender Bundesverband Managed Care.

Es ist wichtig, dass die Bedarfe und Bedürfnisse gerade der kleinsten und schwächsten Patient:innen auch auf großer Bühne formuliert und gehört werden, wohl wissend, dass die größten gesundheitspolitischen Herausforderung in Deutschland nicht die kinderneurologische Behandlung oder die pädiatrische Hospiz- und Palliativversorgung sind. Unser herzliches Dankeschön geht an die TK und an Barbara Steffens, die sich schon als NRW-Gesundheitsministerin für die Versorgung kranker Kinder sehr eingesetzt hat.