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Erste zahnmedizinische Eingriffe im LichtHafen

 

Gemeinsam, glücklich, geglückt – die Freude ist groß! Am 14.  September führte das zahnmedizinische Expertenteam um Prof. Dr. med. dent Joachim Jackowski aus der Zahnklinik Universität Witten/Herdecke die ersten Eingriffe im neuen LichtHafen durch. Gut vorbereitet, in positiver Anspannung und hoch motiviert nutzte das OP- und Anästhesieteam den Eingriffsraum mit all seinen technischen Möglichkeiten und führte die Eingriffe erfolgreich durch.

Pflegende der Station Lichtblicke begleiteten an diesem Tag zwei Patient:innen und ihre Eltern aus ihren Zimmern nach oben in den LichtHafen und später zurück auf die Station. Das Lichtblicke-Team hatte sie tags zuvor stationär aufgenommen, tags darauf konnten sie beide wieder entlassen. Die Abläufe funktionieren, so die Rückmeldung der Pflegenden: „Alles lief reibungslos und ruhig ab. Einen Patienten kannten wir schon von vorherigen Aufenthalten. Das hat es für alle erleichtert. Nach den Eingriffen waren Operateur und Anästhesist für uns stets erreichbar. So hatten wir die Sicherheit, bei Bedarf direkt Rücksprache halten zu können.

Auch die Eltern erlebten den Eingriff bei ihrem Kind als gute Erfahrung und zeigten sich anschließend sehr erleichtert. Die enge Zusammenarbeit mit den Angehörigen hat im LichtHafen einen sehr hohen Stellenwert. Nach der persönlichen Begrüßung und einem Gespräch mit Prof. Jackowski vor der Operation vertrauten die Eltern in Ruhe und mit einem guten Gefühl ihr Kind dem Anästhesieteam um Dr. Werner Finke an. Der erfahrene Anästhesist freut sich über die geglückten Eingriffe: „Ich freue mich, dass es endlich losgeht. Die Bedingungen sind rundweg optimal: Der LichtHafen ist auf höchstem Niveau ausgestattet, viele Details und Ideen fanden Beachtung. Besonders wichtig und heute keine Selbstverständlichkeit ist der OP mit Tageslicht. Das bedeutet für alle, die wir im LichtHafen arbeiten dürfen, Lebensqualität. Und: Wir haben hier mehr Zeit. Die Ruhe im LichtHafen, die Ruhe, die wir gemeinsam ausstrahlen, überträgt sich auf die Eltern und so wiederum auf ihr Kind. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Das ist hier keine Worthülse.“

Hochzufrieden zeigte sich auch Operateur Prof. Jackowski anschließend: „Wir hatten am 14. September eine großartige Zusammenarbeit mit Ihrem Team und persönlich hatte ich das Gefühl, zuhause zu sein.

Der Anfang ist gemacht. Mit dem LichtHafen schließen wir als Klinik eine wesentliche Versorgungslücke für die Patient:innengruppen, die eine zahnmedizinische Versorgung in Vollnarkose benötigen.

Der Betrieb im LichtHafen nimmt Fahrt auf!

Es ist so weit: Wir konnten den ersten Eingriff im LichtHafen vornehmen.

Die Räumlichkeiten des neuen Operationszentrums LichtHafen werden nun gemäß der Förderung durch das Land NRW genutzt.

Ein 8-jähriger Patient, den das Kinderpalliativteam auf der Station Lichtblicke derzeit versorgt, leidet an einer sehr seltenen Muskelerkrankung. Seine Muskeln sind zu schwach, um eine eigenständige Atmung durchführen zu können. Zudem ist der Junge mit Krankenhauskeimen besiedelt. Nun untersuchte das OP-Team erfolgreich seine Atemwege mit einem Bronchoskop. Der Patient ist über eine Kanüle in der Luftröhre dauerhaft künstlich beatmet. Der Schlauch, der die Luft in die Lunge bläst, hatte zuvor die Haut der Luftröhre von innen verletzt. Es wurden medizinische und pflegerische Maßnahmen ergriffen, damit die Wunde abheilen kann. Jetzt erfolgte die Therapiekontrolle im LichtHafen. Das Team aus einem Anästhesisten und einer Anästhesiepflegenden garantierte eine sichere Narkose, eine OP-Pflegende assistierte und Ärzte der Abteilungen für Pulmonologie sowie Palliativmedizin führten die Bronchoskopie durch. Die schöne Nachricht: die Behandlung des Geschwürs in der Luftröhre war erfolgreich verlaufen. Der Patient wurde nach kurzer Narkose wieder auf die Station Lichtblicke zurückverlegt und kann bald entlassen werden. Danke an alle Akteure für diese gelungene Teamleistung.

Gottes Segen im und für den LichtHafen

Nicht nur die technische Ausstattung unseres neuen Operationszentrums LichtHafen ist von allererster Güte – jüngst sind nun die gut 1.300 m2-großen Räumlichkeiten auf dem Dach des Kinderpalliativzentrums auch eingesegnet worden. In einer schönen Zeremonie segnete die Klinikseelsorgerin Schwester Verona Eichmanns die lichtdurchflutete Etage. Gemeinsam mit vielen Mitarbeiter:innen der Klinik bat sie um Gottes Segen für all die Menschen, die in Zukunft hier arbeiten und versorgt werden.

Prof. Boris Zernikow, Chefarzt und Leiter des Kinderpalliativzentrums, begrüßte die Kolleg:innen, die in der Mittagszeit am 18. April in den LichtHafen kamen. Gemeinsam mit allen Anwesenden betete, sang und sprach Schwester Verona die Fürbitten. Die musikalischen Beiträge steuerten Musiktherapeutin Agnes Braszil und Dr. Bernward Kühnapfel bei. Der Kinderchirurg hatte ein Lied komponiert, dessen Text uns sehr berührt. Mit seinem Einverständnis möchten wir den Text hier mit Ihnen teilen (siehe unten).

Vielen herzlichen Dank an alle, die die Einsegnung des LichtHafens begleitet und daran teilgenommen haben.

Tausend mal tausend

Das Lichtblau, die Gräser, den Himmel, die Sonne, das All mit dem Mond aus Pergamentpapier und dem Mars mit seinen Menschen drauf – tausend mal tausend Sekunden in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen. Tausend mal tausend Sekunden in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen, wie sich alles neu sortiert.

Das Wasser, die Vögel, die Lieblingslieder, das Meer, den Tag, die Wut, den Spaß, die Enttäuschungen, die Nacht – tausend mal tausend blaue Schafe in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen. Tausend mal tausend blaue Schafe in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen, wie sich alles neu sortiert.

Den Traum der letzten Nacht, das Kind, das Blau, den Hahn, den Schmerz, die See, die Erde, die Mutter, den Vater – tausend mal tausend Berührungen in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen. Tausend mal tausend Berührungen in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen, wie sich alles neu sortiert.

Die Tulpen, das Leben, die Sterne, das Verbleiben der Bilder im Moment, den Tod, die Kunst, das Wort, die Farben, den Glauben an das ewige Leben zwischen Dienstag, dem Glück und den Zufall – tausend mal tausend Gedanken in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen. Tausend mal tausend Ideen in die Hand nehmen, hochwerfen und sehen, wie sich alles neu sortiert.

(Bernward Kühnapfel)

 

Yippie, wir sind re-zertifiziert!

Kinderpalliativstation Lichtblicke in Datteln

Ende 2020 zertifizierte das internationale Zertifizierungsinstitut ClarCert die Kinderpalliativstation Lichtblicke als erste pädiatrische Palliativstation. Die Zertifizierung für Palliativstationen hatte die „Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin“ (DGP) im Jahr 2018 neu eingeführt – nach Maßgaben für Palliativstationen für Erwachsene.

Auf dem Siegel ausruhen durfte, wollte und konnte sich das Kinderpalliativteam seither nicht. In den vergangenen Wochen erfolgte nun ein zweites Überwachungsaudit. Erstmalig durfte die Station Lichtblicke in diesem Zertifizierungsprozess den „Kindererhebungsbogen“ nutzen, der eigens für pädiatrische Palliativstationen entwickelt wurde. Die Station Lichtblicke belegte wiederum vollständig, dass sie die hohen Standards erfüllt: Die Kommission bescheinigt „die sehr hohe Qualität der Einrichtung“. Damit hat die Station Lichtblicke die Aufrechterhaltung der Zertifizierung bis Ende Mai 2024 erhalten.

Ein schöner Erfolg! Das Siegel ist für alle Mitarbeitenden Bestätigung und Ansporn zugleich.

Der LichtHafen in der Hospizdialog Nordrhein-Westfalen

Die Januarausgabe der Zeitschrift Hospizdialog Nordrhein-Westfalen der Ansprechstellen im Land NRW zur Palliativersorgung, Hospizarbeit und Angehörigen, kurz alpha NRW, widmet sich dem Schwerpunkt: Kinder und Jugendliche. Auf Seite 10 ist dort der Beitrag „Der LichtHafen – Von der Vision zur Wirklichkeit“ von Dörte Garske und Meike Haberstock erschienen. Wir legen Ihnen den Artikel wärmstens ans Herz und wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre. Hier geht es zum Link:

Hospiz-Dialog NRW. Januar 2023 Ausgabe 94. Kinder und Jugendliche

 

Ein Schirm für leidgeprüfte Eltern und schwerkranke Kinder

Folgender Artikel erschien in der Dezemberausgabe 2022 der „WITTENSWERT“, einer Publikation der Universität Witten/Herdecke.

Prominente Partner des Kinderpalliativzentrums in Datteln: RTL-Moderatorin Inka Bause unterstützt seit langem die Arbeit von UW/H-Professor Dr. Boris Zernikow und seinem Team am dortigen Lehrkrankenhaus der Universität Witten/ Herdecke.

Es passt nicht zur Kindheit, soll, darf, kann nicht zu ihr passen: Krankheit und Schmerz, Sterben und Tod – und doch ist das Leid kleiner Patient:innen Realität. In der Vestischen Kinder- und Jugendklinik in Datteln kümmert man sich um sie: Dort werden kranke Kinder aufgenommen – und für schwerstkranke Patient:innen gibt es eine pädiatrische Palliativstation mit acht Betten. Die Arbeit, die Boris Zernikow mit seinem Team leistet, erfordert nicht nur Engagement, sondern auch finanzielle Mittel, genauer: Förder- und Spendengelder. Denn die Finanzierung durch die Krankenkassen reiche nicht aus, so Zernikow. Nur mit Hilfe zahlreicher Unterstützer:innen habe in Datteln das Palliativzentrum errichtet werden können. Mit ihm wurde Pionierarbeit geleistet: Es war das erste Kinderpalliativzentrum in Deutschland.

Jetzt wurde auf dem Dach des Klinikgebäudes ein Operationszentrum errichtet: der LichtHafen, der seinen Namen bekommen hat, weil von allen Seiten Licht in die Räume fällt. „Operationsteams aus kooperierenden Häusern können zu uns kommen und Kinder, Jugendliche sowie junge Erwachsene operieren, die an schweren, seltenen Erkrankungen leiden“, erklärt Zernikow. Mit Hilfe des LichtHafens bleibe den jungen Patient:innen der beschwerliche und oft risikoreiche Transport in andere Krankenhäuser erspart. Zudem sinke die Belastung für die Familien merklich.

„Maßgeblich ermöglicht wurde der Bau des LichtHafens durch das NRW-Gesundheitsministerium mit einer Summe 2 1 von 6,5 Millionen Euro“, so Zernikow. Weitere Fördernde konnten gewonnen werden – und der RTL-Spendenmarathon 2020 hat mit einer Million Euro einen großen Anteil an dem Projekt. Finanzielle Unterstützung wird aber weiterhin gebraucht ­ und damit auch Aufmerksamkeit. Eine Möglichkeit dafür bot jetzt der Westdeutsche Rundfunk mit seiner Mitmachaktion „Türen auf mit der Maus“: Sie ermöglicht jährlich kleinen und großen „Maus“-Fans Zugang zu Orten, die sonst verschlossen sind. Dieses Mal konnte man etwa Amateurfunker:innen besuchen, technische und chemische Labore, eine Hebammenschule – und auch die Klinik in Datteln.

Boris Zernikow: Freundschaft und Nähe

Auf den ersten Blick ist es eine überraschende Konstellation: der Unterhaltungssender RTL und das Palliativzentrum. Welche Rolle spielt das Engagement von Inka Bause für Ihre Arbeit?

Boris Zernikow: Vor zwölf Jahren wurden die Investitionskosten des Kinderpalliativzentrums komplett durch die Zivilgesellschaft aus Spenden und mit Förderungen einiger Stiftungen wie der RTL-Stiftung „Wir helfen Kindern“ geleistet. Damals durften wir Inka Bause – unsere Patin des RTL-Spendenmarathons – kennenlernen. Seitdem unterstützt sie uns nicht nur durch ihr öffentliches Engagement, sondern auch durch ihre Freundschaft und Nähe. Ihr ist es zu verdanken, dass wir beim 25 Jahre Jubiläums-Spendenmarathon im Jahre 2020 erneut dabei waren und durch die RTL-Stiftung mit einer Million Euro für den Bau des LichtHafens unterstützt wurden. Inka Bause ist ein Glück für das Kinderpalliativzentrum und alle Patient:innen, die dort betreut werden. Sie ist eine verlässliche Partnerin mit einem riesigen Herzen und einem scharfen Verstand.

Am 3. Oktober 2022 haben Sie beim „Türen auf mit der Maus!“­Tag mitgemacht. Warum war es Ihnen wichtig, Familien mit Kindern einzuladen?

 Boris Zernikow: Alle Eltern haben Angst, wenn ihre Kinder krank sind. Das gilt umso mehr für Eltern schwer chronisch kranker Kinder. Und auch im Leben der Kinder spielt Angst eine große Rolle: Angst vor der nächsten Komplikation der Erkrankung, Angst vor Schmerzen, Angst vor dem Krankheitsprogress . „Angst essen Seele auf“ hat Rainer Werner Fassbinder einen seiner wichtigsten Filme genannt, und da hat er Recht. Mit dem LichtHafen schaffen wir eine angstreduzierende Umgebung für eine Operation. Wir wollten das Kindern und ihren Familien zeigen und ausprobieren, ob wir mit unseren Ideen richtigliegen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Wir lagen richtig, es funktioniert. Die Kinder sind am Maus­Tag durch den OP geflitzt, sie haben ausprobiert und gelacht. Bei gesunden Kindern funktioniert unser Konzept der heilenden Architektur also schon mal – jetzt sind wir gespannt auf die ersten OPs.

Gerade haben Sie den LichtHafen realisiert – gibt es ein neues Projekt, für das Förder- und Spendenmittel gebraucht werden?

Die Welt tut gut daran, das Beppo-Straßenfeger-Prinzip zu leben, das man aus Michael Endes Buch „Momo“ kennt: „Platte fegen – Atemzug nehmen – Pause machen – nächste Platte fegen“. Noch haben wir die Platte nicht gefegt: Leider fehlen uns noch 500.000 Euro zur Finanzierung des LichtHafens – die suchen wir jetzt erstmal. Dann nehmen wir einen Atemzug, machen eine Pause und schauen nach der nächsten Platte.

Inka Bause: Wärme und Energie

Ein Kinderpalliativzentrum ist ein Ort, der von Schmerz und Leid geprägt ist – die meisten versuchen, einen solchen Ort zu meiden. Sie dagegen sind immer wieder in Datteln zu Besuch, begleiten das Zentrum, unterstützen es – warum tun Sie das?

Als ich vor vielen Jahren im Zuge des RTL-Spendenmarathons Prof. Zernikow und sein Team kennenlernte, war ich sofort von seiner Arbeit begeistert. Er und sein Team haben mir auf Anhieb die Unsicherheit genommen, die sicherlich viele Menschen im Umgang mit dem Thema Kinderpalliativmedizin hben. Ich habe mich selbst gewundert, dass ich nach einem Tag in Datteln zum einen zwar völlig erschöpft war, zum anderen aber eine unfassbare innere Wärme und Energie gespürt habe. Dieser Ort ist ein Schirm, unter dem sich leidgeprüfte Eltern, schwerkranke Kinder und besorgte Angehörige finden, um gemeinsam Linderung zu erfahren und Kraft zu tanken. Solch ein Ort, mit seinen großartigen Ärzt:innen, allen Mitarbeitenden und ehrenamtlich Helfenden ist für mich die Hoffnung, dass die Welt besser ist, als sie scheint und wir Menschen mehr Kraft haben, als wir glauben. Darum bin ich immer wieder gerne dort und freue mich, wenn ich einen kleinen Teil beitragen kann.

Wie erleben Sie Boris Zemikow und sein Team?

Das kann ich nicht beschreiben, denn eine Persönlichkeit wie den Professor muss man erleben. Er brennt für seine Arbeit, ist ein Menschenfreund, hat ein großes Herz und den Instinkt, Menschen zu begeistern und mitzuziehen. Er ist eben ein Humanist und hat Visionen. Das Kinderpalliativzentrum, die Station Lichtblicke und nicht zuletzt der LichtHafen sind Orte, an denen nicht nur pragmatisch und professionell geholfen wird wie vielerorts – dieses Zentrum ist geprägt von Menschlichkeit, Empathie, der Liebe zur Kunst, zu Tieren und dem Wissen, dass jedes Lebewesen in der Lage ist, helfen zu können und gute Energie zu spenden. Alles verbunden mit dem Respekt vor dem Unausweichlichen. Diese Räume sind für mich wie der geheime Garten.

Was berührt Sie vor allem am LichtHafen?

Er ist die Krönung einer Vision. Endlich können die Patientinnen vor Ort die bestmögliche Versorgung erhalten. Hier kommen die Spezialist:innen zu den Patientinnen und nicht umgekehrt. Wie ich den Professor und sein Team kenne, erwarten uns wieder unfassbare Neuerungen und kreative, wunderbare Besonderheiten zum Schutz und Wohl des Kindes. Ich freue mich unsagbar für alle Familien, die diese Hilfe in Zukunft in Anspruch nehmen und sich einfach sicher fühlen und fallen lassen können. Ein Geschenk.

 

Zum Ersten, zum Zweiten und zum Dritten…

Die Künstlerinnen Andrea Behn und Annette Rawe sind dem Kinderpalliativzentrum Datteln sehr verbunden – und wir ihnen. Denn die beiden Frauen haben nicht nur mit ihren kraftvollen und farbenfrohen Arbeiten maßgeblich dazu beigetragen, in unserem neuen Operationszentrum LichtHafen eine warme und Kraft spendende Atmosphäre für unsere Patient:innen und ihre Familien, aber auch für die Mitarbeitenden zu schaffen.

Nun spenden die beiden Kreativen jeweils eine ihrer Arbeiten für die Auktion „Kunst vom LichtHafen-Bau“, deren Erlös zu 100% dem Kinderpalliativzentrum Datteln zugutekommen wird. Wer also noch auf der Suche nach einem sehr individuellen Weihnachtsgeschenk ist und gleichzeitig dabei schwerstkranke Familien und ihre Familien unterstützen möchte, ist genau hier und jetzt an der richtigen Stelle.

Andrea Behn, Künstlerin aus Dortmund/Herdecke, begleitet uns schon seit Gründung des Kinderpalliativzentrums. Die Farbduschen, die sie schon vor Jahren auf der Station Lichtblicke an die Wände und Decke gearbeitet hat, finden sich u.a. nun auch im LichtHafen wieder.

„Mit dem Ziel, eine KLARE, RUHIGE und KRAFTVOLLE Atmosphäre zu schaffen, gehe ich an die Gestaltungsarbeit des Operationszentrums LichtHafen in Datteln. So werden in Operations- und Eingriffsraum KRAFTFELDER entstehen, die anregende und angenehme Wirkung zeigen. Die Bereiche des Ankommens werden mit „Farbduschen“, Farbfläche und einem Mobilé beseelt. In Einleitung- und Überwachungsraum werden farbige Formen an der Decke zu lesen und empfinden sein. Innenausstattung und künstlerische Gestaltung bieten eine Einheit und Klarheit.“

 

Im Operationsraum sind es blaue Oberflächen, die nach Vorgabe von Andrea Behn einem Spezial-Verfahren auf die besonderen Wandverkleidungen gedruckt wurden, schließlich müssen in einem OP hohe Hygiene-Standards eingehalten werden. Leinwände oder Bilderrahmen sind dort nicht denkbar.

„Der Impuls zur Schaffung dieses Gebäudes ist getragen von besonderer Zuwendung und Wertschätzung des Menschen. In diesem Sinne verbinden sich dort Vision, Kunst und Handwerk. Kunst macht Mut!“

Ein verkleinertes Original dieser großen, an Wasseroberflächen erinnernden Kunstwerke können Sie nun ersteigern!

„Die Malereien sind Arbeiten auf Papier. Mit ihren atmenden Flächen und Oberflächen sind sie erlebbar, erfahrbar. Die modifizierte Acrylfarbe, die in einem langen andauernden Prozess, der bis zu 60 Farbschichten erfordern kann, übereinander aufgetragen wird, bildet schließlich einen eigenen Farbkörper, der das zugrundeliegende Papier in Gänze überdeckt und so seine Autonomie begründet. Eine Vielfalt von Texturen und Farben im Wechselspiel mit dem Licht. Mit malerischen Methoden wird Raum nicht dargestellt, sondern erzeugt.“

 

 

-Ohne Titel- ; 60 x 50 cm

Startgebot: 1.000 Euro

Das Papier-Original ist auf Gewebe kaschiert und auf einen Holzrahmen gespannt.

7.12.22: noch keine Gebote

 

Annette Rawe, bildende Künstlerin aus Havixbeck, entwirft Mobilés für Erwachsene. Belebend und gleichzeitig beruhigend, in jedem Fall sind sie ein echter Blickfang. Variantenreich in Größe, Gestaltung und Farbe sind ihre Werke mehr als bloße Dekoration. Sie faszinieren Groß und Klein und beflügeln die Gedanken eines jeden, der sie betrachtet. Eines ihrer Werke beseelt nun den Wartebereich des LichtHafens, über den sie Folgendes sagt:

 „Im Vorfeld konnte ich erahnen, mit wieviel Herzblut an dem Projekt Lichthafen gearbeitet wird. Das hat mich beeindruckt. Ich freue mich mit einem kleinen Anteil am Gelingen der Arbeit in den neuen Räumen des Palliativzentrums beitragen zu können. Einmal mit dem farbenfrohen Mobilé im Wartebereich der Station. Und mit dem Mobilé TINA, dessen Erlös dem Lichthafen zugutekommt.“

 

Das Kunstwerk „TINA“, das uns Annette Rawe für die Auktion „Kunst vom LichtHafen-Bau“ zur Verfügung stellt, ist ca. 80 x 80 cm groß und beflügelt mit Farbe und Bewegung. Die Blätter sind mit lichtechten Farben bemalt und durch einen Lack geschützt.

 

 

-Mobilé TINA- ; ca. 80 x 80 cm

Startgebot: 100 Euro

7.12.22: noch keine Gebote

 

Und so funktioniert die Auktion:

Die Auktion „Kunst vom LichtHafen-Bau“ startet am 5.12.2022, 00:00 Uhr und endet am 18.12.2022 23:59 Uhr. Gebote können per persönlicher Nachricht über Instagram und Facebook an den Freundeskreis Kinderpalliativzentrum Datteln e.V. oder per Email an den Freundeskreis abgegeben werden.

Bitte teilen Sie uns bei Ihrem Gebot Ihren Namen, Adresse und Telefonnummer mit – Ihr Gebot ist verbindlich. Ohne diese Angaben können wir Ihr Gebot leider nicht entgegennehmen.

Wir werden alle zwei Tage auf unseren Social Media-Kanälen und auf unser Website das aktuell gültige Gebot (nicht den/die Bieter:in) bekannt geben.

Der gesamte Erlös kommt dem Kinderpalliativzentrum Datteln zugute.

Wenn Sie Fragen rund um die Auktion haben oder die Kunstwerke vorab in den Räumlichkeiten des Freundeskreises besichtigen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.

 

Fernsehdreh für den RTL-Spendenmarathon

©️ Sandra zur Nieden

Der Eröffnungstag des neuen LichtHafens war in vielerlei Hinsicht spannend, schließlich kommt das Fernsehen nicht alle Tage zu uns ins Haus. Zusammen mit Sr. Larissa und Sr. Kerstin, beide Pflegende auf der Station Lichtblicke, waren die achtjährige Emma mit ihrer Mutter und der 16-jährige Din aktiv beim RTL-Dreh dabei. Denn: 1 Million Euro ist aus dem RTL-Spendenmarathon 2020 in den LichtHafen geflossen. Und nun möchte RTL allen Spender:innen zeigen, was aus ihrer Spende geworden ist. Auch wir möchten DANKE sagen!

Gemeinsam enthüllten unsere Schirmherrin Inka Bause, ebenso RTL-Spendenmarathon-Botschafterin, und Professor Zernikow ein Schild der RTL Stiftung – Wir helfen Kindern im Eingangsbereich des neuen Operationszentrums. Zusammen mit Din und Emma machten der Leiter des Kinderpalliativzentrums und Inka Bause den Weg in den großen Operationssaal frei: Feierlich durchtrennten sie ein rotes Band. WIR LEGEN AN!

Was den LichtHafen ausmacht und warum er so dringend notwendig ist, erklärte Professor Zernikow im Gespräch mit Inka Bause. Ihr liegt das Kinderpalliativzentrum seit seiner Gründung vor 12 Jahren sehr am Herzen. Inkas Verbundenheit und die von Herzen kommende Freude über die Entwicklung in Datteln über all die Jahre war auch an diesem Nachmittag für alle spürbar. Din und Emmas Mutter erzählten unter anderem auch von ihren Erfahrungen und aus ihrem Alltag. „Ich habe hier schon viele gute Tipps bekommen und finde es wichtig und gut, wenn ganz viele Leute wissen, dass es hier so was gibt“, meinte Din anschließend. Genau das finden wir auch.

Deshalb: schalten Sie unbedingt am 18. November ab 18 Uhr den Fernseher ein. Dann sendet RTL den Beitrag im Rahmen des diesjährigen Spendenmarathons.

Herzlichen Dank an alle, die beim Dreh dabei waren!

Wir legen feierlich an!

©️ Sandra zur Nieden

Europaweit einzigartig, hochmodern und nach rund 18 Monaten Bauzeit fertiggestellt – der neue LichtHafen ist da! Am 18. Oktober feierten wir mit rund 250 Gästen im Festzelt auf dem Klinikgelände die Eröffnung des neuen Operationszentrums. Ein Tag der Freude!

Wie schon beim Richtfest führte Moderatorin Inka Bause – unsere Schirmherrin und ebenso Botschafterin des RTL-Spendenmarathons 2020 – mit ihrer erfrischend herzlichen Art durch die zweistündige Veranstaltung. Neben zahlreichen Ehrengästen aus Medizin und Politik waren auch viele Klinikmitarbeitende dabei. Dr. Christian Schmitt, Diözesancaritasdirektor der DiCV Münster, begrüßte die Gäste. In seinem Grußwort thematisierte Dr. Schmitt die Bedeutung von Caritas – Nächstenliebe und Wohltätigkeit – und was dies in der heutigen Zeit für schwerkranke Kinder und Jugendliche sowie deren Familien bedeutet. Der NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann konnte zur Eröffnung nicht persönlich vor Ort sein. Er schickte eine sehr persönliche Videobotschaft mit anerkennenden Worten und guten Wünschen.

Familienzentrierte Versorgung

Was bedeutet Familienzentrierung? Diese Frage beleuchtete eine Podiumsrunde aus unterschiedlichen Blickwinkeln: aus Sicht der Patient:innenbeauftragten des Landes NRW Claudia Middendorf, der Geschäftsführerin des Deutschen Kinderhospizvereins Petra Kiwitt und aus Sicht des Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Epidermolysis Bullosa, DEBRA Volker Winner. Oberärztin Dr. Carola Hasan fokussierte direkt im Anschluss in ihrem beeindruckenden, nachdenklich stimmenden Vortrag die familienzentrierte Haltung von Versorger:innen. Sie sprach aus Sicht einer Ärztin, die über zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Kinderpalliativversorgung hat. Und welche Wünsche und Visionen haben Ärtz:innen und Pflegende für schwerkranke Kinder? Die äußerten Oberärztin Dr. Margarete Koch-Hogrebe (Neuropädiatrie), Antje Milan, Stationsleiterin der Onkologie und Dörte Garske, Bereichsleitung Pflege am Kinderpalliativzentrum. Sie alle wünschen sich, dass der LichtHafen an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik fortan ein Ort ist, an dem Familien unmittelbar geholfen werden kann – ohne stressige, beschwerliche Wege in andere Krankenhäuser zurücklegen zu müssen und mit dem vertrauten medizinisch-pflegerischen und therapeutischem Personal an ihrer Seite.

Was macht den LichtHafen baulich so besonders? Architekt Dr. Michael Ludes (LUDES Architekten – Ingenieure GmbH) und Professor Boris Zernikow beschrieben in ihrem gemeinsamen Vortrag die „heilende“ Architektur im LichtHafen. Licht, Formen, Farben spielen eine besondere Rolle. Sie fördern eine angst- und stressreduzierende Atmosphäre.

 

Die blaue Friedensherde

Im Rahmen der Eröffnung des LichtHafens zieht auch die blaue Friedensherde nach Datteln. Mit großer Freude konnten wir unseren Schafpat:innen ihr persönliches Zertifikat überreichen. Sie übernehmen jeweils die Patenschaft für ein Schaf, das nun auf dem Dach des LichtHafens ein dauerhaftes Weiderecht erhält. Auch die Künstlerin Bertamaria Reetz, Initiatorin des EU-weiten Kunstprojekts, kam zur Eröffnung.

Im Anschluss an die feierliche Eröffnung klang der Nachmittag mit Gesprächen und regem Austausch, leckerem Fingerfood und einer Besichtigung des neuen LichtHafens aus. Nach und nach setzte die Herbstdämmerung ein und entließ die Gäste, viele von ihnen mit leuchtenden Gesichtern, in den Abend. Die Freude und Dankbarkeit über das, was auf dem Dach über der Kinderpalliativstation nun für die Familien möglich wird, ist am Eröffnungstag deutlich spürbar.

Ab Dezember sind die ersten operativen Eingriffe im neuen Operationszentrum geplant.

 

Firma Berkenhoff spendet Schild mit Historie

v.l. Prof. Dr. Boris Zernikow (Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln), Thomas Beisenherz, Udo Petrik, Diana Blasei (Wasserschutzpolizei Datteln), Prof. Dr. Michael Paulussen (Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln), Bürgermeister André Dora, Andreas Berkenhoff (Berkenhoff GmbH)

Rostig? Ja! Veraltet? Nein! – Auch nach 50 Jahren Telefonnummer weiter gültig

Was haben die Dattelner Berkenhoff GmbH und die Vestische Kinder- und Jugendklinik gemeinsam? Beide sind mit der Stadt Datteln eng verbunden. Auch sind beide nur einen Steinwurf vom Dattelner Hafen entfernt angesiedelt. Künftig verbindet die im Anlagen- und Maschinenbau tätige Firma und die Kinderklinik zudem ein Stück Geschichte: zur Eröffnung des neuen Operationszentrums spendet Geschäftsführer Andreas Berkenhoff ein mehr als 50 Jahre altes Schild aus der fast hundertjährigen Firmengeschichte. Im Eingangsbereich des hochmodernen OPs auf dem Dach der Kinderpalliativstation Lichtblicke trifft fortan einmal mehr das aufeinander, was die Kinderklinik anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens zu ihrem Motto gemacht hat: Innovation aus Tradition.

Gemeinsam mit Bürgermeister André Dora, drei Vertretern der Dattelner Wasserschutzpolizei und dem Spender Andreas Berkenhoff weihten Professor Dr. Michael Paulussen, Ärztlicher Direktor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik, und Professor Dr. Boris Zernikow, Leiter des Kinderpalliativzentrums, das rund zwei Meter große Schild nun ein. Über die Jahrzehnte hat es sichtlich Patina angesetzt. Was es mit dem Schild auf sich hat, erklärt Andreas Berkenhoff, der das Unternehmen in dritter Generation führt: „Ende der 70er Jahre habe ich meinem Vater Hermann-Franz dabei geholfen, das Schild zu fertigen. Mein Großvater, Hermann Berkenhoff, war es, der 50 Jahre zuvor im Jahr 1924 die Firma gründete, damals eine Fachwerkstatt für Pumpenbau und Schiffsreparaturen.“ Seither hat sich viel getan. Und so wie die Schiffe früher nach Zeiten auf stürmischer See im Hafen bei der Firma Berkenhoff festmachen konnten, so ist der neue LichtHafen künftig für Familien ein Ort, an dem sie sich gut aufgehoben fühlen können – ein Hafen, in dem sie sich sicher fühlen können. „Der Name LichtHafen verleiht unserer Verbundenheit mit der Stadt Datteln als größtem Kanalknotenpunkt Europas Ausdruck. Mit Licht assoziieren wir Hoffnung, Wärme und Leben. Das Wort Hafen löst in den meisten Menschen schöne Gefühle aus. Wir denken an Sicherheit und Geborgenheit, aber auch an wohl koordinierte Aktionen beim Anlegen und Ablegen von Schiffen. Im Hafen sind Schiffe sicher“, erklärt Chefarzt Professor Zernikow, wofür der Name LichtHafen steht. Und nicht zuletzt sorgt auch die Wasserschutzpolizei in einem Hafen für Ordnung und steht für Verlässlichkeit und Sicherheit, so auch in Datteln. „Wir freuen uns sehr, dass der LichtHafen an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik die medizinische Versorgung für komplex chronisch erkrankte Kinder maßgeblich verbessern wird. Ein Lichtblick für viele Familien, die künftig keine weiten Wege mehr auf sich nehmen müssen“, zeigt sich auch Bürgermeister André Dora gespannt auf das, was künftig in Datteln möglich ist. Der Name LichtHafen ist bewusst gewählt, wie Professor Zernikow erklärt: „Licht ist das Symbol der Hoffnung. Daher haben wir vor zwölf Jahren die Kinderpalliativstation „Lichtblicke“ getauft. Die Hoffnung auf Linderung, auf Schmerzfreiheit und so viele gute Tage wie möglich in der verbleibenden Zeit sind uns Ansporn und Ziel zugleich. Licht gibt in dunklen Zeiten Kraft für das, was kommen mag. Auch der LichtHafen soll Hoffnung und Kraft spenden und Wärme ausstrahlen. Alle Räume sind lichtdurchflutetet, denn Licht hilft Angst und Stress zu reduzieren.“

 Am 18. Oktober wird das neue Operationszentrum nun feierlich eingeweiht. Durch das Programm mit geladenen Gästen und Klinikmitarbeitenden wird Moderatorin Inka Bause, Schirmherrin des Kinderpalliativzentrums und Botschafterin des RTL-Spendenmarathons 2020, führen. Dieser trug mit 1 Million Euro zum Bau des LichtHafens bei. Maßgeblich möglich macht das ambitionierte Bauprojekt das Land NRW (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales) mit einer Fördersumme von 6,5 Millionen Euro. Wie vielerorts auch ließ die Coronapandemie die ursprünglich kalkulierten Kosten unvorhersehbar auf 9.2 Millionen Euro in die Höhe schnellen. Derzeit steht die Kinderklinik vor einer Finanzierungslücke von rund 500.000 Euro.