Yippie, wir sind zertifiziert!

Die monatelangen Vorbereitungen zahlen sich aus: die Station Lichtblicke wurde jüngst als erste pädiatrische Palliativstation zertifiziert. Die Freude über das wegweisende Qualitätssiegel ist groß im Haus.

 Mit Hochdruck hatte unser Kinderpalliativteam um Prof. Zernikow mit vereinten Kräften daran gearbeitet, das Siegel zuerkannt zu bekommen. Die Zertifizierung für Palliativstationen hat die `Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin` (DGP) im Jahr 2018 neu eingeführt. Diese Zertifizierung und Anerkennung von Palliativstationen ist eine qualitätssichernde Maßnahme in der palliativen Versorgung. „Die DGP-Zertifizierung belegt einer Palliativstation, dass sie in der Lage ist, die Versorgung ihrer Patienten auf höchstem Niveau nach definierten Vorgaben zu erbringen“, beschreibt Dörte Garske die Zielsetzung der Zertifizierung. Sie ist die pflegerische Bereichsleiterin am Kinderpalliativzentrum und verantwortlich für den Zertifizierungsprozess. Die Zertifizierung erfolgte durch das internationale Zertifizierungsinstitut ClarCert.

Die vorbereitenden Maßnahmen für die angestrebte Zertifizierung hatten einen positiven Effekt auf die Arbeitsprozesse der Station Lichtblicke, wie Dörte Garske im Rückblick reflektiert: „Wir haben sämtliche Prozessabläufe bei uns optimiert und die Transparenz erhöht. So verbessern wir kontinuierlich die Qualität unserer Versorgung.Das aufwändige Zertifizierungsverfahren stellt hohe Ansprüche an die personelle Ausstattung, die Qualifizierung des Personals, die Standardisierung der Abläufe sowie das Einholen von Rückmeldungen der Patienten sowie deren Eltern. Welche Räumlichkeiten gibt es? Wie und mit welchem Ziel werden sie genutzt? Welche medizinischen Geräte kommen wo und warum zum Einsatz? Diese und ähnliche Fragen und auch Bereiche wie die Mitarbeiterführung, das Einarbeitungskonzept für neue Mitarbeiter, das Fortbildungskonzept oder die Dokumentation sämtlicher Prozesse standen auf dem Prüfstand.

Die größte Hürde für uns war, dass das Zertifizierungsverfahren nicht auf Kinderpalliativstationen ausgerichtet war. Und diesen Prozess zudem noch während der Corona-Pandemie zu stemmen, war schon eine echte Herausforderung für unser gesamtes Team. Doch der gemeinsame Kraftakt hat sich gelohnt“, ist Dörte Garske erleichtert. „Für ihren tollen Einsatz bin ich allen im Team unheimlich dankbar.

Auch unser Team auf der Station Lichtblicke erhofft sich viel von der Zertifizierung: „Es wäre schön, wenn durch das Qualitätssiegel auch die Öffentlichkeit verstärkt darauf aufmerksam wird, wie wichtig eine umfassende Kinderpalliativversorgung für die gesamte Familie ist“, wünscht sich zum Beispiel Sr. Anja, die als Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin seit rund eineinhalb Jahren bei uns auf der Station Lichtblicke tätig ist.

Prof. Zernikow hat dabei auch den weiterreichenden Nutzen dieser wichtigen Zertifizierung im Blick: „Die Vergütung im Gesundheitswesen wird sich an der Qualität der Versorgung orientieren. Da ist es nur folgerichtig, dass wir uns als erste pädiatrische Palliativstation in Deutschland von unserer Fachgesellschaft haben zertifizieren lassen.“

Nun richten wir alle gemeinsam den Blick weiter nach vorne: Im März wird die Baustelle für den lange geplanten Erweiterungsbau auf dem Dach des Kinderpalliativzentrums eingerichtet. Mehr denn je wird damit unser Haus eine Anlaufstelle für Eltern sein, die mit ihrem schwerstkranken Kind Hilfe suchen und diese bei uns finden.

 

Auf dem Foto v.l.: Dörte Garske (pflegerische Bereichsleitung Kinderpalliativzentrum), Sr. Kerstin (Station Lichtblicke), Dr. Carola Hasan (Oberärztin Station Lichtblicke), Andrea Beissenhirtz (Psychologin, Leitung psychosoziales Team), Prof. Dr. Boris Zernikow (Leiter und Chefarzt Kinderpalliativzentrum)