Das Versorgungsangebot am Kinderpalliativzentrum wächst!

Dank einer Förderung durch das Land NRW kann auf dem Dach des Kinderpalliativzentrums an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln  – Universität Witten/Herdecke schon bald ein Erweiterungsbau entstehen. Diese Woche  übergab der NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Karl-Josef Laumann, den Förderbescheid persönlich bei seinem Besuch in Datteln. Wir freuen uns sehr!

Der geplante Aufbau am Kinderpalliativzentrum sieht eine operative Einheit für die bedarfsgerechte Versorgung von jungen Patienten mit schweren seltenen Erkrankungen vor. Dies betrifft Patienten der Kinderpalliativstation Lichtblicke ebenso wie Kinder, die in anderen Abteilungen der Klinik, insbesondere in der Neonatologie/Intensivmedizin, der Neurologie, der Onkologie und der Allgemeinpädiatrie, betreut werden. Künftig können so externe Operateure ins Kinderpalliativzentrum kommen, um Eingriffe vorzunehmen. Den jungen Patienten werden damit die für sie meist sehr beschwerlichen Wege erspart.

Wie kann eine „faire“ Versorgung von pädiatrischen Patienten mit schweren, lebensbedrohlich seltenen Erkrankungen sowie deren Familien aussehen? Vor der öffentlichen Pressekonferenz mit Minister Laumann organisierte unser Haus eine Fachtagung zur Zukunftsperspektive der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und  jungen Erwachsenen mit schweren seltenen Erkrankungen. Moderiert wurde die gut besuchte Veranstaltung von Dr. Julia Wager, Leiterin Forschung und Entwicklung.

Oberärztin Dr. Carola Hasan schilderte aus ärztlicher Sicht die Versorgung der Patienten und ihrer Familien in einem multiprofessionellen Team. Annika Klebig, die Mutter des kleinen Mio, gab aus der Perspektive einer Mutter sehr berührende Einblicke in die intensive Zeit, die sie mit ihrem schwerkranken Sohn auf der Station Lichtblicke verbrachte. Fast zwei Jahre wurde die Familie immer wieder bei uns versorgt. Mehrfach musste Mio zu verschiedenen operativen Eingriffen in andere Krankenhäuser gebracht werden. Diese Aufenthalte bedeuteten jedes Mal eine enorme Belastung für die gesamte Familie. Dank des geplanten Erweiterungsbaus, den Architekt Olaf Gernhold aus Münster dem Publikum vorstellte, können Eingriffe bei den schwerkranken Patienten künftig im Operationssaal direkt über der Kinderpalliativstation realisiert werden.
In kurzweiligen Fachvorträgen näherten sich die Leiterin der Koordinierungsstelle für Hospiz- und Palliativversorgung, Franziska Kopitzsch, sowie der Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Heiner Melching, der Fragestellung zur Zukunftsperspektive der Versorgung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Expertensicht an.

In der abschließenden Pressekonferenz begründete Minister Laumann  in seiner Ansprache den erteilten Förderbescheid: „Ich freue mich sehr, die Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln beim Ausbau des Kinderpalliativzentrums unterstützen zu können. Durch Kooperationen mit anderen Kliniken und Einrichtungen wird die Fachexpertise damit an einem Ort gebündelt. Dies ist gerade bei seltenen Erkrankungen sinnvoll. Für Kinder und ihre Angehörigen bedeutet dies eine erhebliche Verbesserung der Versorgung, der Behandlungsqualität und der Patientensicherheit. Am Beispiel Datteln zeigt sich, wie wichtig Kooperationen sind. Ich hoffe, dass viele weitere Kliniken diesem Beispiel folgen werden. Die Versorgung in NRW kann nur gemeinsam gestärkt und optimiert werden.“

Dr. Thomas Hölscher, Aufsichtsratsvorsitzender der Vestischen Caritas Kliniken GmbH und Chefarzt Prof. Boris Zernikow, Leiter des Kinderpalliativzentrums und Lehrstuhlinhaber für Kinderpalliativversorgung und -schmerztherapie an der Universität Witten/Herdecke, nahmen den Förderbescheid dankend entgegen.

Mit dem Erweiterungsbau soll bereits im 1. Halbjahr 2019 begonnen werden.