Premiere: Erklärfilm für Familien

Ihr Kind ist schwerkrank, vielleicht sogar lebensbedrohlich. Angst und Sorge beherrschen den Alltag der Familie. An wen können sich Eltern in dieser belastenden Situation wenden? Ein neuer Film gibt Antworten: Hospizarbeit und Kinderpalliativversorgung für Kinder und Jugendliche – Ein Erklärfilm für Familien.

Heute Nachmittag wurde der Kurzfilm in Berlin der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt. In gut fünf Minuten erfahren Eltern in diesem animierten Film in gut verständlicher Form, wo sie Hilfe erfahren, und wann und in welcher Form sie welches Angebot nutzen können. Der Film gibt einen zügigen und niedrigschwelligen Überblick über das vielschichtige Angebot.

Was ist der Hintergrund? Familien sind in großer Sorge, denn die Versorgung ihrer schwerkranken Kinder ist gefährdet. Viele schwerkranke junge Menschen befürchten ab ihrem 18. Geburtstag eine deutliche Verschlechterung ihrer Lebenssituation: Kinderkliniken dürfen ihre Versorgung nicht mehr leisten, gleichzeitig können Erwachsenenversorger diese oft nicht übernehmen. Und: Die Regelversorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher zuhause oder in Kinderkliniken ist derzeit massiv gefährdet. Sobald beispielsweise die Kinderklinik vor Ort schließt oder der Kinderarzt oder die Kinderärztin keine Nachfolge findet, ist die medizinisch-pflegerische Basisversorgung nicht länger gewährleistet. Dann können auch die zur Ergänzung vorgesehenen Angebote der Kinderhospizarbeit und pädiatrischen Palliativversorgung nicht mehr greifen. Auch neue gesetzliche Rahmenbedingungen verändern insbesondere die häusliche Versorgung schwerstkranker, zum Teil künstlich beatmeter Kinder und Jugendlicher. Die Sorgen der Eltern sind sehr real. Diese große Verunsicherung und gleichzeitig die vielfältigen Unterstützungsbedarfe der betroffenen Familien bilden den Hintergrund für die Entstehung des Erklärfilms.

Pressekonferenz vom 28.11. in Berlin v.l.:  Andreas Müller (DGP),  Dr. Maria Janisch (Universitätsklinikum Dresden), Professor Dr. Boris Zernikow (Kinderpalliativzentrum Datteln) Franziska Kopitzsch (Bundesverband Kinderhospiz), Marcel Globisch (DKHV)

Der animierte Film entstand unter der Leitung von Prof. Dr. Boris Zernikow in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderhospizverein, dem Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verband, dem Bundesverband Kinderhospiz e.V. und der Deutschen PalliativStiftung. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) förderte das Projekt auf Antrag der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V..

Der Film ist zum jetzigen Zeitpunkt auch in Englisch, Türkisch, Ukrainisch und Hocharabisch verfügbar, weitere Sprachen sollen folgen.