„Türen auf mit der Maus-Tag“ begeistert Groß und Klein

Als der LichtHafen über der Station Lichtblicke am 3. Oktober pünktlich um 11 Uhr seine Türen öffnet, hat sich vor dem Eingang zum Kinderpalliativzentrum längst eine große Schlange gebildet. Kinder halten ihre mitgebrachten Kuscheltiere und Puppen fest im Arm und warten gespannt darauf, dass es endlich losgeht. Und ihre Aufregung wird belohnt: Das Kuscheltierkrankenhaus und die zahlreichen Mitmachangebote bereiten ihnen spannende Stunden. Mit glücklichen Gesichtern – und vielleicht auch mit ein kleines bisschen weniger Angst im Bauch beim nächsten Arzt- oder Krankenhausbesuch – verlassen die Kinder nachmittags den neuen LichtHafen.

 Von da aus geht es für viele erst einmal auf direktem Wege zum Imbiss- oder Eisstand, die beide an diesem Tag auf dem Klinikgelände bereitstehen. So ein „Türen auf mit der Maus-Tag“, in diesem Jahr unter dem Motto „Spannende Verbindungen“, macht schließlich hungrig. Den Mitmach-Tag bietet der Westdeutsche Rundfunk jedes Jahr an. Unternehmen, Labore, Werkstätten, Fabriken, Museen und andere Institutionen öffnen Türen, hinter die man sonst nicht schauen kann. Umso schöner, dass die Kinder an diesem Tag so viel Spannendes vor und hinter den OP-Türen des LichtHafens entdecken können.

Nach der Anmeldung und der Anamnese – den einen Teddy plagen Kopfschmerzen, die Puppe hat ihren Arm gebrochen oder dem Elefanten tut es einfach überall weh und auch das Zahnweh ist schlimm – geht es für die Kinder und ihre Kuscheltiere und die Kinder weiter, beispielsweise zum Röntgen, Ultraschall, direkt in den Operationssaal oder aber zur zahnmedizinischen Behandlung. Alle Räume sind für die Kinder mit viel Liebe zum Detail vorbereitet, auf jede Frage gibt es eine Antwort. Warum zum Beispiel liegt die geliebte Maus mit so vielen Schläuchen und Pflastern in einer Plastikbox? Was passiert denn da mit ihr in diesem Inkubator? Und wie geht das eigentlich, so richtig operieren? In OP-Kluft und mit professioneller OP-Brille auf dem Kopf dürfen die Kinder den Eingriff bei ihrem Kuscheltier auf dem großen OP-Tisch selbst in die Hand nehmen. Und natürlich darf dabei auch das von einer professionellen Pflegenden angereichte OP-Besteck nicht fehlen. Stolze und glückliche Kindergesichter zeigen: Im LichtHafen läuft heute alles rund! Weitere Mitmachangebote der Kunst- und Musiktherapierenden und der Pflegenden runden das Programm ab. Denn auch wie es sich anfühlt, nicht laufen, sprechen oder essen zu können, können die Kinder an diesem Tag ausprobieren. Eine neue Erfahrung, die viele verblüfft!

Dass der „Maustag“ rundum gelingt, ist nicht zuletzt den vielen freiwillig Helfenden zu verdanken, die an diesem Tag und auch schon im Vorfeld mit viel eigener Begeisterung im Einsatz waren. Nicht nur Ärzt:innen, Pflegende und Mitarbeitende der Vestischen Kinder- und Jugendklinik bringen sich aktiv ein, ebenso zahlreich gestalten die Teams aus den kooperierenden Krankenhäusern wie dem Marienhospital Herne, (St. Elisabeth Gruppe Katholische Kliniken Rhein Ruhr), von der Universität Witten-Herdecke und der Bergmannsheil Kinderklinik Gelsenkirchen Buer in ihrer Freizeit den abwechslungsreichen Tag. Für dieses große Engagement sind wir von Herzen dankbar und dieser Dank geht auch an den Bauleiter, alle Bauarbeiter:innen, Handwerker:innen und unsere Mitarbeitenden, die alles gegeben haben, damit der LichtHafen zum Stichtag für die Kinder bereitsteht.

Hinter den verschiedenen Mitmachangeboten standen zuvor viele Überlegungen:

„Eltern haben Angst, wenn ihre Kinder krank sind und einen Eingriff benötigen, Kinder oft ebenso. Mit dem LichtHafen schaffen wir eine angstreduzierende Atmosphäre und verbinden Menschlichkeit und moderne Medizin. Heute haben wir zusammen mit den Kindern ausprobieren können, ob wir mit unserer Idee richtig liegen. Und ja, das tun wir, es funktioniert. Die Kinder sind durch den OP, die Einleitung und den Aufwachraum gesaust, haben ausprobiert, gelacht und gestaunt. Das hat uns alle einmal mehr bestärkt in unserem Tun“, resümiert Prof. Paulussen, Ärztlicher Direktor der Kinderklinik. Die Kinder geben ihnen recht: „Ich fant das toll hier!“, lautet am Ende des Tages mehr als ein Fazit eines glücklichen Kindes, das seine Eindrücke beim Hinausgehen am Ausgang auf eine Tafel schreibt oder schreiben lässt.

Heute, am Tag danach, erreichen uns viele positive Rückmeldungen zum Tag, über die wir uns sehr freuen. Eine davon ist diese: Das war gestern ganz ganz toll! Ich war als Besucherin mit meiner Familie da und wir hatten einen tollen Tag! Unsere 3 Mädels haben begeistert operiert und hatten zusammen mit ihren Puppen viel Spaß und einen unvergesslichen Tag. DANKESCHÖN!

Unser Dank geht auch – einmal mehr – an die Bäckerei Geiping, die mit leckerem Kuchen und Laugengebäck für die Stärkung all der Helfenden während ihrer Pausen und danach sorgte!