Karl-Josef Laumann – Gesundheitsminister aus Leidenschaft!
Ein persönlicher Dank von Prof. Dr. Boris Zernikow
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Zeit zurückzublicken und dankbar zu sein für die großartige Unterstützung, die die Hospizarbeit und Palliativversorgung in NRW seit vielen Jahren durch ihren Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erfährt. Ein verlässliches Netzwerk von ambulanten und stationären Angeboten der Hospizarbeit und Palliativversorgung für Säuglinge, Kinder, Jugendliche und Erwachsene konnte mit seiner Hilfe in NRW aufgebaut, weiterentwickelt und verstetigt werden. Wir sind stolz, mit unserem Team der häuslichen Palliativversorgung für Kinder und Jugendliche sowie der Kinderpalliativstation an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Teil dieser NRW-weiten Bewegung zu sein.
Karl-Josef Laumann ist ein Gesundheitsminister aus Leidenschaft mit einem Herz so groß wie ein Schützenzelt. Wie besonders er ist, wurde erst kürzlich wieder deutlich bei seiner Rede am 8. Dezember 2022 im NRW-Landtag zum Thema „Armut“. „Ich glaube – da mag ich jetzt für Sie naiv sein –, wenn man Armut bekämpfen will, muss man die Menschen lieb haben“, sagte da ein Mann, neben dem die meisten Tannenbäume wie Bonsais wirken.
Der Minister, Sohn von Landwirten aus dem Münsterland und im ersten Leben Schlosser, fuhr dann fort: „Ich persönlich finde das deswegen so, weil ich glaube, dass jeder Mensch ein Ebenbild Gottes ist. Das hat für mich eine bestimmte Dimension. Deswegen liegt ja nicht die Würde eines Menschen in der Frage, was er hat, sondern dass er Mensch ist“. Ein Statement, welches das gleiche Potential hat, die Menschen in einer Gesellschaft zusammen zu schweißen wie ein entzündetes Acetylen-Sauerstoff-Gemisch für Metall.
Unser Kinderpalliativteam hat sich gerade mit der palliativen Haltung auseinandergesetzt, die wir Tag täglich leben. Wir beginnen unsere Selbstreflektion so: „Jedes Kind ist einmalig. Jedes Kind verfügt über seine unverfügbare Würde. Wir begegnen jedem Kind unabhängig von seinen Fähigkeiten zu kommunizieren und am Leben teilzuhaben mit derselben liebevollen Zuwendung und demselben Respekt“. Würde ist nicht nur unabhängig von materiellem Besitz – wie der Minister in seiner Rede zur Armutsbekämpfung ausführt – sondern auch von persönlichen Fähigkeiten. Unsere Würde besitzen wir einfach so, weil wir Menschen sind.
Sie merken schon: hier schreibt ein echter Laumann-Fan! Einer wie Micky Beisenherz, der am 17.11.2020 im STERN schrieb: „Besondere Zeiten schaffen besondere Helden. Da, wo vermeintliche High Performer förmlich abschwellen und Hoffnungsträgerinnen sich selbst zerdoktern, da treten andere hervor, die Herzen zu fangen. Auch, wenn sie das erkennbar nicht vorhaben.“
Mein Herz hat Karl-Josef Laumann mal wieder und wiederholt durch sein klares Bekenntnis zu seinem Glauben erobert. Mitten in der Landtagsrede, mitten in einem durch und durch weltlichen Landtag sagt Laumann da plötzlich: „Die Menschwerdung Gottes ist das größte Geschenk, das der Menschheit – aus christlicher Überzeugung – je gemacht wurde. Das Liebste, was Gott hatte, seinen Sohn, hat er Mensch werden lassen. Das ist schon eine irre Geschichte. Ich finde das klasse. Ich mag das. Ich glaube im Übrigen auch daran.“ Unabhängig, ob man an den christlichen Gott glaubt, an einen anderen Gott oder an das Gute in der Welt ganz ohne Gott; dieses klare Bekenntnis zu seinen Werten, seinen Überzeugungen und seiner Liebe zu den Menschen; wen nimmt das nicht für Karl-Josef Laumann ein? Karl-Josef Laumann wäre sicher auch ein guter Priester geworden – ein politischer Priester mit Herz, Verstand und Kraft. Mich persönlich fasziniert an Weihnachten, dass der „allmächtige Gott“ (an den wir Christen glauben) einfach so und ohne Not all seine Macht aufgegeben hat und sich schwach machte wie ein wehrloses Kind. Diese Botschaft ist revolutionär in einer Welt in der selbst Christen – aber eben auch viele andere – ihre Macht ohne Scham und Anstand ausnutzen zum eigenen Wohl und zum eigenen Vorteil.
Seine Landtagsrede am 8. Dezember beendet Minister Laumann mit einem Bekenntnis, von dem wir auch oft Zeugen werden durften; er gibt zu: „(…) deswegen habe ich frei gesprochen und nicht das erzählt, was man mir aufgeschrieben hat (…)“.
Für seine Redenschreiber:innen muss das frustrierend sein, aber für uns als seine Zuhörer:innen ist das seelenerwärmend, wenn er beispielsweise in seiner Rede zum Richtfest des LichtHafens in Datteln ausführt: „(…) und deswegen finde ich, ist diese Klinik ein Lichtblick in der Nordrhein-Westfälischen Krankenhauslandschaft. (…) Die Leute sind hier auch irgendwie gut drauf, hier wird gelacht, hier hat man auch nicht den Eindruck, dass es einen großen Unterschied zwischen Pflegekräften und Medizinern gibt … dass alles ein Team ist; das ist eigentlich das, was ich mir wünsche (…) es ist eine wunderschöne Geschichte, wenn man mal sieht, dass unterschiedliche Professionen im Gesundheitssystem für einen kranken Menschen auf Augenhöhe zusammenarbeiten, dass es da kein „Ober“ und „Unter“ gibt, ich find das einfach klasse (…)“
Und wir, Herr Laumann, wir finden Sie einfach klasse und Ihr Engagement im Sinne einer Hospizarbeit und Palliativversorgung für alle Menschen in NRW. DANKE Herr Minister Laumann!
Ihr Boris Zernikow
Minister Karl-Josef Laumann und die Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln eint ein langer gemeinsamer Weg: