Firma Berkenhoff spendet Schild mit Historie

v.l. Prof. Dr. Boris Zernikow (Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln), Thomas Beisenherz, Udo Petrik, Diana Blasei (Wasserschutzpolizei Datteln), Prof. Dr. Michael Paulussen (Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln), Bürgermeister André Dora, Andreas Berkenhoff (Berkenhoff GmbH)

Rostig? Ja! Veraltet? Nein! – Auch nach 50 Jahren Telefonnummer weiter gültig

Was haben die Dattelner Berkenhoff GmbH und die Vestische Kinder- und Jugendklinik gemeinsam? Beide sind mit der Stadt Datteln eng verbunden. Auch sind beide nur einen Steinwurf vom Dattelner Hafen entfernt angesiedelt. Künftig verbindet die im Anlagen- und Maschinenbau tätige Firma und die Kinderklinik zudem ein Stück Geschichte: zur Eröffnung des neuen Operationszentrums spendet Geschäftsführer Andreas Berkenhoff ein mehr als 50 Jahre altes Schild aus der fast hundertjährigen Firmengeschichte. Im Eingangsbereich des hochmodernen OPs auf dem Dach der Kinderpalliativstation Lichtblicke trifft fortan einmal mehr das aufeinander, was die Kinderklinik anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens zu ihrem Motto gemacht hat: Innovation aus Tradition.

Gemeinsam mit Bürgermeister André Dora, drei Vertretern der Dattelner Wasserschutzpolizei und dem Spender Andreas Berkenhoff weihten Professor Dr. Michael Paulussen, Ärztlicher Direktor der Vestischen Kinder- und Jugendklinik, und Professor Dr. Boris Zernikow, Leiter des Kinderpalliativzentrums, das rund zwei Meter große Schild nun ein. Über die Jahrzehnte hat es sichtlich Patina angesetzt. Was es mit dem Schild auf sich hat, erklärt Andreas Berkenhoff, der das Unternehmen in dritter Generation führt: „Ende der 70er Jahre habe ich meinem Vater Hermann-Franz dabei geholfen, das Schild zu fertigen. Mein Großvater, Hermann Berkenhoff, war es, der 50 Jahre zuvor im Jahr 1924 die Firma gründete, damals eine Fachwerkstatt für Pumpenbau und Schiffsreparaturen.“ Seither hat sich viel getan. Und so wie die Schiffe früher nach Zeiten auf stürmischer See im Hafen bei der Firma Berkenhoff festmachen konnten, so ist der neue LichtHafen künftig für Familien ein Ort, an dem sie sich gut aufgehoben fühlen können – ein Hafen, in dem sie sich sicher fühlen können. „Der Name LichtHafen verleiht unserer Verbundenheit mit der Stadt Datteln als größtem Kanalknotenpunkt Europas Ausdruck. Mit Licht assoziieren wir Hoffnung, Wärme und Leben. Das Wort Hafen löst in den meisten Menschen schöne Gefühle aus. Wir denken an Sicherheit und Geborgenheit, aber auch an wohl koordinierte Aktionen beim Anlegen und Ablegen von Schiffen. Im Hafen sind Schiffe sicher“, erklärt Chefarzt Professor Zernikow, wofür der Name LichtHafen steht. Und nicht zuletzt sorgt auch die Wasserschutzpolizei in einem Hafen für Ordnung und steht für Verlässlichkeit und Sicherheit, so auch in Datteln. „Wir freuen uns sehr, dass der LichtHafen an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik die medizinische Versorgung für komplex chronisch erkrankte Kinder maßgeblich verbessern wird. Ein Lichtblick für viele Familien, die künftig keine weiten Wege mehr auf sich nehmen müssen“, zeigt sich auch Bürgermeister André Dora gespannt auf das, was künftig in Datteln möglich ist. Der Name LichtHafen ist bewusst gewählt, wie Professor Zernikow erklärt: „Licht ist das Symbol der Hoffnung. Daher haben wir vor zwölf Jahren die Kinderpalliativstation „Lichtblicke“ getauft. Die Hoffnung auf Linderung, auf Schmerzfreiheit und so viele gute Tage wie möglich in der verbleibenden Zeit sind uns Ansporn und Ziel zugleich. Licht gibt in dunklen Zeiten Kraft für das, was kommen mag. Auch der LichtHafen soll Hoffnung und Kraft spenden und Wärme ausstrahlen. Alle Räume sind lichtdurchflutetet, denn Licht hilft Angst und Stress zu reduzieren.“

 Am 18. Oktober wird das neue Operationszentrum nun feierlich eingeweiht. Durch das Programm mit geladenen Gästen und Klinikmitarbeitenden wird Moderatorin Inka Bause, Schirmherrin des Kinderpalliativzentrums und Botschafterin des RTL-Spendenmarathons 2020, führen. Dieser trug mit 1 Million Euro zum Bau des LichtHafens bei. Maßgeblich möglich macht das ambitionierte Bauprojekt das Land NRW (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales) mit einer Fördersumme von 6,5 Millionen Euro. Wie vielerorts auch ließ die Coronapandemie die ursprünglich kalkulierten Kosten unvorhersehbar auf 9.2 Millionen Euro in die Höhe schnellen. Derzeit steht die Kinderklinik vor einer Finanzierungslücke von rund 500.000 Euro.