Freude über Weihbischofsbesuch

Er nahm sich viel Zeit zuzuhören, hinzuschauen und mit Mitarbeitenden und Familien ins Gespräch zu kommen: Weihbischof Rolf Lohmanns Besuch im Kinderpalliativzentrum am 11. Mai löste bei uns in Datteln große Freude aus. Das Bistum Münster war zuvor auf unseren Wertekompass „HALT GEBEN. HALTUNG LEBEN. Was uns leitet und verbindet“ aufmerksam geworden. Das in dieser Woche veröffentlichte 4. Motiv des Wertekompasses zum Thema Spiritualität zeigt unsere Klinikseelsorgerin Sr. Verona Eichmanns aus dem Bistum.

Mir ist deutlich geworden, wie wichtig die positiven Erfahrungen für die Patientinnen und Patienten sowie die Familien sind. Sie gemeinsam zu erleben, ist eine wichtige Erfahrung. Als Kirche reicht es nicht aus, zu sagen, wir wollen das Leben schützen. Sondern es ist wichtig zu sehen, wie es sich gestaltet. Dies ist ein Ort, an dem mit viel Zuwendung von Menschen geholfen wird, die in ihren Aufgaben aufgehen. So kann es gelingen“, fasste Lohmann seine Eindrücke auch mit Blick auf die bevorstehende zweite Lesung zur Regulierung der Suizidassistenz im Deutschen Bundestag zusammen.

Im Februar 2020 hatte das Bundesverfassungsgericht das Verbot der geschäftsmäßigen Sterbehilfe für rechtswidrig erklärt. So war unter anderem innerhalb unseres Kinderpalliativteams der Wunsch entstanden, die eigenen Werte und unsere Haltung klar zu kommunizieren.

Professor Zernikow zeigte sich anschließend tief berührt vom intensiven Austausch mit dem Weihbischof, den beide Seiten künftig weiter vertiefen möchten:
„Die Pastoralreferentin Christel Lueb hat mir zu meiner eigenen Kommunion ein Buch der Autorin Gina Ruck-Pauquet geschenkt mit dem Titel “In jedem Wald ist eine Maus, die Geige spielt”. In der Kindergeschichte geht es um Wachsen und Verändern, um Neuanfänge – ebenso wie in der katholischen Kirche.

Und es geht darum, dass man sich darauf verlassen kann, dass, wenn man den Neuanfang wagt, man neue Freunde findet: eine Maus, die Geige spielt. Weihbischof Lohmann spielt wohl keine Geige – zumindest hat er nichts davon erzählt – aber er ist einer der Christen, mit dem im Rahmen des synodalen Wegs eine Neuausrichtung der katholischen Kirche gelingen kann. Einer katholischen Kirche, die wieder das Evangelium und Jesus Christus in den Mittelpunkt stellt und den MENSCHEN.

Diese Menschenliebe haben wir alle gespürt beim Besuch des Weihbischofs auf der Kinderpalliativstation. Eine Menschenliebe, die bedingungslos ist, unabhängig von den Eigenschaften des anderen. Eine Menschenliebe des Menschen willen. Nach dem Besuch des Weihbischofs war ich wieder voller Hoffnung für die Kirche, für die Menschen.“

Danke, Weihbischof Lohmann!