Aktuelle Nachrichten aus den Bereichen Kinderpalliativversorgung, Station Lichtblicke und SAPV

Musiktherapeut:in (m/w/d) gesucht

 

Entscheide Dich für die Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln als Arbeitgeber und Du kannst in Deinem neuen Job Dein Repertoire stetig erweitern. Das Kinderpalliativzentrum an der Klinik beheimatet die erste pädiatrische Palliativstation in Deutschland. Seit unserer Gründung im Jahr 2010 versorgen wir auf der Station Lichtblicke Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebenslimitierenden Erkrankungen und ihre Familien. Lichtdurchflutete Räume für acht Patient:innen, Elternzimmer und Gemeinschaftsräume voller Licht und Farben, ein Snoezelraum sowie ein großer Sinnesgarten schaffen eine freundliche und kraftspendende Atmosphäre, auch für unsere Mitarbeiter:innen. Unsere medizinische Ausstattung liegt auf dem Niveau einer Kinderintensivstation, die umfassende psychosoziale Versorgung unserer Patient:innen leisten wir durch Angebote der Musik-, Ergo-, Kunst- und tiergestützten Therapie. Eltern und Familienangehörigen bieten wir therapeutische und spirituelle Gesprächsangebote.

 

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt suchen wir Verstärkung durch einen

MUSIKTHERAPEUTEN (M/W/D)

 

RAUM ZUR ENTFALTUNG

Wir bieten ein interessantes und vielseitiges Aufgabengebiet in der Versorgung von palliativ erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie deren Familien auf der ersten pädiatrischen Palliativstation Deutschlands. Auf Dich freut sich ein multiprofessionelles Team aus Kinderärzt:innen, Psycholog:innen, Gesundheits- und Krankenpfleger:innen, Pädagog:innen und anderen Therapeut:innen. Die Stelle ist unbefristet und kann sowohl in Teil- als auch in Vollzeit ausgefüllt werden. Die Vergütung und die umfassenden Sozialleistungen orientieren sich an den Arbeitsrichtlinien des Deutschen Caritasverbandes (AVR). Deine Arbeitszeiten sind flexibel, die Planung erfolgt familienfreundlich.

 

DEINE SPEZIELLEN EIGENSCHAFTEN

Du hast eine abgeschlossene Ausbildung der Musiktherapie, bist aufgeschlossen, empathisch und kreativ? Du hast Freude an der Entwicklung neuer Konzepte, bringst gern frische, unkonventionelle Ideen ein und Teamarbeit ist für Dich selbstverständlich?

 

Dann freuen wir uns auf Deine Bewerbung!

 

WIR SIND DIE RICHTIGEN!

Bei Fragen zur Stelle oder zum Kinderpalliativzentrum wende Dich bitte an Andrea Beissenhirtz, Leiterin des psychosozialen Teams, unter der Telefonnummer 02363/975-189. Deine aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen sende bitte über unser Onlineportal an:

 

Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln, Personalleiterin Christine Lücke
Universität Witten/Herdecke
Dr.-Friedrich-Steiner-Str. 5
45711 Datteln

 

ERSTE EINBLICKE IN UNSERE ARBEIT UND IN UNSERE HALTUNG ERHÄLTST DU SCHON HIER:

www.kinderpalliativzentrum.de/halt-und-haltung

www.kinderklinik-datteln.de

Gemeinsame Anstrengung für eine Kinderpalliativversorgung auf höchstem Niveau

Oberer Reihe v.l.:
Dr. Martin Meyer (Geschäftsführer Vestische Kinder- und Jugendklinik Datteln), Andrea Beissenhirtz (Leitung psychosoziales Team Kinderpalliativzentrum), Dörte Garske (Pflegerische Bereichsleitung Kinderpalliativzentrum)

Untere Reihe v.l.:
Dr. Marco Zerwas (Fraktionsvorsitzender Wählergemeinschaft Die Grünen, Datteln), Dr. Janosch Dahmen (MdB, Bündnis 90 / Die Grünen), Professor Dr. Boris Zernikow (Leiter Kinderpalliativzentrum)

Dr. Janosch Dahmen, Gesundheitspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen und Dr. Marco Zerwas, stellvertretender Landrat des Kreises Recklinghausen (Bündnis 90/ Die Grünen) besuchten am 22.06.2024 das Kinderpalliativzentrum Datteln. Was bewegt Eltern, deren Kind palliativ versorgt wird? Und vor welchen Herausforderungen steht eine Einrichtung wie das Kinderpalliativzentrum an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln – Universität Witten/Herdecke? Über die Versorgungslage schwerstkranker junger Patient:innen tauschten sich die Vertreter:innen aus Politik, Medizin, Pflege und Psychologie bei einem Treffen im Kinderpalliativzentrum aus.

Dr. Janosch Dahmen, MdB, nahm sich viel Zeit, um das Kinderpalliativzentrum bei seinem Besuch kennenzulernen. Begleitet wurde der Gesundheitspolitische Sprecher der Bundestagsfraktion der Grünen von Dr. Marco Zerwas, Fraktionsvorsitzender der Dattelner Wählergemeinschaft Die Grünen und dritter stellvertretender Landrat des Kreises Recklinghausen.

Professor Boris Zernikow, Leiter des Kinderpalliativzentrums, und Dörte Garske, Pflegerische Bereichsleitung, hatten die politischen Vertreter zu diesem Austausch eingeladen. In einem knapp zweistündigen Gespräch, an dem auch Dr. Martin Meyer, Geschäftsführer der Vestischen Kinder- und Jugendklinik, Psychologin Andrea Beissenhirtz und Musiktherapeutin Anja Chlebowitz aus dem multiprofessionellen Kinderpalliativteam teilnahmen, erfuhren sie, wie es aktuell um die Versorgungslage palliativ versorgter pädiatrischer Patient:innen steht.

Schon Familien mit gesunden Kindern wissen um die hohen Belastungen durch Erziehung, Schule, Beruf, Inflation und andere Herausforderungen. Wenn ein Kind schwerstkrank ist und vielleicht sogar vom Tode bedroht, bedeutet das existentielle Ängste und Sorgen einerseits und die Gefahr der Armut und Vereinsamung andererseits.“ erläutert Professor Zernikow, was es für Familien bedeutet, ihr Leben mit einem lebensbedrohlich erkrankten Kind zu gestalten.

„Die Familien brauchen unsere Unterstützung auf allen Ebenen, medizinisch, pflegerisch aber auch psychosozial, um sich so gut es eben geht um ihr Kind und oft auch Geschwisterkinder zu kümmern, ohne zu verzweifeln“, erfuhren die Gäste von Kinderkrankenschwester Dörte Garske sehr konkret. Auch die Eltern zweier Patient:innen, die das Dattelner Kinderpalliativteam derzeit auf der Station Lichtblicke versorgt, sprachen mit den Politikern und berichteten davon, wie sie sich als Familie auf der pädiatrischen Palliativstation Lichtblicke aufgehoben fühlen und wie sie die Unterstützung durch das ambulante Kinderpalliativteam erleben.

LichtHafen stellt Kinderklinik vor Herausforderungen

Professor Zernikow und Dörte Garske führten die Gäste bei einem Rundgang durch das Haus über die Kinderpalliativstation Lichtblicke. Die familienzentrierte Versorgung spielt im Kinderpalliativzentrum eine zentrale Rolle. Nur so kann Lebensqualität für die ganze Familie geschaffen werden. Musik-, Ergo- und Kunsttherapie, der Besuch der Therapiehunde, die psychologische Begleitung der Familien, die so wichtige Beratung in sozialrechtlichen Fragen und vieles mehr – all dies sind am Kinderpalliativzentrum wesentliche Bausteine für eine ganzheitliche Versorgung. Insbesondere die sozialrechtliche Beratung der betroffenen Eltern wird zunehmend wichtiger. „Zwar sind die gesetzlichen Maßgaben klar geregelt, um z.B. Hilfsmittel wie Rollstühle durch die Krankenkassen finanziert zu bekommen, doch in der Realität stockt es immer wieder auf der administrativen Umsetzungsebene“, wusste Dr. Janosch Dahmen auch aus seiner politischen Arbeit zu berichten. Aus eben diesem Grunde verstärkt das Kinderpalliativzentrum Datteln seine Arbeit dahingehend, Eltern bei den häufig komplizierten Anträgen, Widersprüchen und aufwendigen Formalitäten zu unterstützen, damit ihr Kinder auch wirklich das erhält, was ihm gesetzlich zusteht.

Auch das neue Operationszentrum für junge Menschen mit komplex chronischen Erkrankungen schauten sich die Gäste an: „Wir sind froh, dass wir mit dem LichtHafen die Versorgung für diese Patient:innengruppe entscheidend verbessern können“, so Professor Zernikow. Erforderliche Operationen vor Ort in der Kinderklinik durchführen zu können ist für die Familien eine große Entlastung. Denn dies erspart den jungen Patient:innen die beschwerlichen und häufig risikoreichen Transporte in andere Krankenhäuser. Die grün-schwarze NRW-Landesregierung hatte den in 2022 fertiggestellten Erweiterungsbau mit 6.5 Millionen Euro maßgeblich gefördert. Doch die Lage ist alles andere als einfach: Die Gäste erfuhren, dass der Förderverein der Einrichtung, der Freundeskreis Kinderpalliativzentrum Datteln e.V., für den Operationsbetrieb eine nicht unerhebliche Anschubfinanzierung leisten muss, da die OP-Kosten noch nicht vollständig über die Krankenkassen gedeckt werden können.

Hinzu kommt die allgemein schwierige Finanzlage der Kinderkliniken, die auch in der Vestischen Kinder- und Jugendklinik zu spüren ist, wie Geschäftsführer Dr. Martin Meyer in jüngster Vergangenheit schon mehrfach in der Presse berichtete: „Als größte Kinderklinik in NRW versorgen wir Patient:innen in nahezu allen medizinischen Disziplinen. Dennoch haben wir in den jetzigen Finanzierungsmodellen keinerlei wirtschaftlichen Spielraum und kaum Planungssicherheit. Dabei haben Kinder und Jugendliche und ihre Familien eine zuverlässige und zeitnahe Versorgung verdient, die sich nach ihren Bedürfnissen ausrichtet!“           

Dr. Janosch Dahmen äußerte sich nach seinem Besuch beeindruckt und dankbar: „Vielen Dank für diese sehr eindrückliche Erfahrung. Die Gesellschaft kann Ihnen gar nicht genug für Ihr Engagement und Ihre Leistung danken, die Sie hier für schwerstkranke Kinder und ihre Familien erbringen.“ Mit dem Angebot, immer ein offenes Ohr für die Bedürfnisse des Kinderpalliativzentrums und die Kinderklinik zu haben, verabschiedete sich Dr. Janosch Dahmen aus Datteln. Dr. Marco Zerwas versprach, das langjährige Thema des Parkplatzmangels an der Kinderklinik in einem weiteren Gespräch mit der Geschäftsführung näher zu beleuchten.

Wir stehen ein für ein buntes Miteinander!

In Münster verhandelt das Oberverwaltungsgericht gerade über eine Klage der AfD gegen ihre Einstufung als rechtsextremistischer Verdachtsfall. WIR haben eine klare Haltung. Denn es ist doch die Vielfalt, die uns alle bereichert! Letzte Woche kam unser neues Banner an, das jetzt an der Hauswand am Kinderpalliativzentrum hängt und jede und jeden, der zu uns kommt, willkommen heißt. Wir zeigen als Team Haltung und wollen unbedingt LAUT sagen, wofür wir stehen.

WIR SIND NÄMLICH ENTSCHIEDEN FÜR …

immerwährenden Respekt, menschliche Zuwendung, eine bunte Gesellschaft, viel Liebe, Familienunterstützung, offene Wertschätzung, Teamarbeit, christliche Werte, gelebte Religionsvielfalt, Toleranz und Solidarität, Anstand (Finden wir gar nicht altmodisch, auch wenn´s so klingen mag!), Demokratie, lebendige Meinungsfreiheit, kulturelle Vielfalt, Menschlichkeit, eine bunte Zukunft, soziale Wärme, verschiedene Lebensentwürfe, Alt und Jung zusammen, Kolleg:innen und Patient:innen mit Migrationshintergrund, die Menschenrechte und unser Grundgesetz, ein wohlwollendes Miteinander, mehr Geduld und eine Spur Gelassenheit, ein mutiges Eintreten für unsere Werte,  für mehr Gemeinschaft und keine Ausgrenzung, für mehr Hinschauen und weniger Wegdrehen.

Kurz gesagt: für all das, was uns als Gesellschaft trägt und stark macht!

Besuch aus Münster: Der Vorstand des Diözesanverbandes Caritas

Austausch und gute Gespräche im Kinderpalliativzentrum (v.l.n.r.): Prof. Boris Zernikow, Dr. Mandira Reuther, Dr. Christian Schmitt, Nicole Eickhoff, Pia Stapel, Katja Schöpe, Andrea Beissenhirtz, Nicole Rusche, Dominique Hopfenzitz und Dörte Garske

Am Freitag, den 16.02.204 besuchte uns der Vorstand des Diözesanverbandes der Caritas aus dem Bistum Münster! Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass wir eine der ersten Besuchsstationen im Rahmen des Caritas-Themenjahres zur Palliativen Kultur waren und über zwei Stunden lang das Kinderpalliativzentrum und unsere Arbeit nicht nur vorstellen, sondern auch hautnah erlebbar machen durften.

Die Vorstandsvorsitzende, Diözesancaritasdirektorin Pia Stapel sowie ihre beiden Vorstandskollegen Dominique Hopfenzitz und Dr. Christian Schmitt wurden begleitet von Nicole Rusche (Referentin für Palliative Versorgung und Hospizarbeit) sowie den Mitarbeiterinnen für Öffentlichkeitsarbeit und Social Media. Nicole Eickhoff, die pflegerische Stationsleitung, führte über die pädiatrische Palliativstation sowie die Etage der Elternzimmer und erläuterte dabei ausführlich unseren familienzentrierten Versorgungsansatz. Prof. Zernikow (Chefarzt Kinderpalliativzentrum), Dr. Mandira Reuther (bereichsleitende Oberärztin), Dörte Garske (Bereichsleitung Pflege Station Lichtblicke) sowie Katja Schöpe (Pflegedirektorin Vestische Kinder- und Jugendklinik) erklärten ergänzend die Besonderheiten und Herausforderungen der multiprofessionellen pädiatrischen Palliativversorgung.

Ganz besonders intensiv und berührend war das Familiengespräch, dass der Vorstand mit betroffenen Familien führte und welches von Andrea Beissenhirtz (leitende Psychologin Kinderpalliativzentrum) begleitet wurde. Wir versuchen all unseren Besucher:innen unsere Arbeit und die Atmosphäre auf unserer Station in Erzählungen nahe zu bringen, aber wenn Familien über die Notwendigkeit der palliativen Versorgung ihrer Kinder berichten, sie von täglichen Hindernissen bei Behördenanträgen erzählen oder uns teilhaben lassen an ihren Erlebnissen, wenn ihre Söhne und Töchter im Rahmen der psychosozialen Therapien aufblühen und Freude empfinden – dann lässt dies niemanden ungerührt.

Bei einem späten Frühstück tauschten sich die Münsteraner noch mit weiteren Team-Mitgliedern darüber aus, wie enorm wichtig es ist, immer die Besonderheiten von Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien beim Thema Palliativversorgung mitzudenken. Gemeinsam wurde das Ziel formuliert, besonders in diesem Jahr auf die palliativmedizinischen und hospizlichen Bedarfe von schwerkranken Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen in der Öffentlichkeit hinzuweisen.

Weihnachtsfeier der Geschwisterkinder

Was ist den Geschwistern besonders wichtig, wenn es um Schenken und Beschenken geht? Die gemütliche Weihnachtsbäckerei im Geschwisterprojekt SisBroJekt hat bei uns Tradition. Und der Nachmittag bot eine gute Gelegenheit, sich zu diesem Thema auszutauschen.

Denn beim Schenken geht es um so viel mehr als um Materielles, da waren sich alle einig. Wenn ein Geschenk von Herzen kommt und der Beschenkte sich verstanden fühlt, dann braucht es vielleicht nur eine Kleinigkeit, um Freude zu erleben. Und beschenkt wurde reichlich an diesem Nachmittag! Denn viele Spender:innen bringen zur Weihnachtszeit kleine Geschenke ins Kinderpalliativzentrum. Der weihnachtlich geschmückte Pavillon im Garten am Kinderpalliativzentrum verwandelte sich ein bezauberndes Geschenkehaus mit netten Kleinigkeiten. Auch Burkhard Mudrack und Susanne Graw von der Kinderkrebshilfe Weseke – als maßgeblicher Unterstützerverein des Geschwisterprojekts – steuerten liebevoll gepackte Geschenke bei. Wer wollte, konnte sich von unserem Team seine Geschenke gleich auch hübsch verpacken lassen. Es gab auch Kleinigkeiten für Erwachsene. Und das nutzten viele Kinder gerne, um ihren Eltern ein nettes Weihnachtsgeschenk zu machen. Im benachbarten Familien- und Gästehaus bastelte, wer mochte, Weihnachtsstern-Anhänger. Und natürlich durften auch frische Waffeln und Punsch für die ganze Familie, die teils mit Oma und Opa dabei waren, auch nicht fehlen.

Wie in jedem Jahr sang die SisBroJekt-Gruppe an diesem Tag auch wieder für alle Kinder und Jugendlichen, die gerade auf der Station Lichtblicke sind, musikalisch unterstützt aus den eigenen Reihen am Klavier und Gitarre. Der Tag war richtig schön! Alle genossen das gemütliche Zusammensein in weihnachtlicher Atmosphäre ausgiebig. Ein schöner Abschluss des tollen Geschwisterjahres, das auch in 2023 wieder gespickt war mit Aktivitäten, gemeinsamen Erlebnissen und viel Raum für Austausch.

Premiere: Erklärfilm für Familien

Ihr Kind ist schwerkrank, vielleicht sogar lebensbedrohlich. Angst und Sorge beherrschen den Alltag der Familie. An wen können sich Eltern in dieser belastenden Situation wenden? Ein neuer Film gibt Antworten: Hospizarbeit und Kinderpalliativversorgung für Kinder und Jugendliche – Ein Erklärfilm für Familien.

Heute Nachmittag wurde der Kurzfilm in Berlin der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt. In gut fünf Minuten erfahren Eltern in diesem animierten Film in gut verständlicher Form, wo sie Hilfe erfahren, und wann und in welcher Form sie welches Angebot nutzen können. Der Film gibt einen zügigen und niedrigschwelligen Überblick über das vielschichtige Angebot.

Was ist der Hintergrund? Familien sind in großer Sorge, denn die Versorgung ihrer schwerkranken Kinder ist gefährdet. Viele schwerkranke junge Menschen befürchten ab ihrem 18. Geburtstag eine deutliche Verschlechterung ihrer Lebenssituation: Kinderkliniken dürfen ihre Versorgung nicht mehr leisten, gleichzeitig können Erwachsenenversorger diese oft nicht übernehmen. Und: Die Regelversorgung schwerkranker Kinder und Jugendlicher zuhause oder in Kinderkliniken ist derzeit massiv gefährdet. Sobald beispielsweise die Kinderklinik vor Ort schließt oder der Kinderarzt oder die Kinderärztin keine Nachfolge findet, ist die medizinisch-pflegerische Basisversorgung nicht länger gewährleistet. Dann können auch die zur Ergänzung vorgesehenen Angebote der Kinderhospizarbeit und pädiatrischen Palliativversorgung nicht mehr greifen. Auch neue gesetzliche Rahmenbedingungen verändern insbesondere die häusliche Versorgung schwerstkranker, zum Teil künstlich beatmeter Kinder und Jugendlicher. Die Sorgen der Eltern sind sehr real. Diese große Verunsicherung und gleichzeitig die vielfältigen Unterstützungsbedarfe der betroffenen Familien bilden den Hintergrund für die Entstehung des Erklärfilms.

Pressekonferenz vom 28.11. in Berlin v.l.:  Andreas Müller (DGP),  Dr. Maria Janisch (Universitätsklinikum Dresden), Professor Dr. Boris Zernikow (Kinderpalliativzentrum Datteln) Franziska Kopitzsch (Bundesverband Kinderhospiz), Marcel Globisch (DKHV)

Der animierte Film entstand unter der Leitung von Prof. Dr. Boris Zernikow in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderhospizverein, dem Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verband, dem Bundesverband Kinderhospiz e.V. und der Deutschen PalliativStiftung. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) förderte das Projekt auf Antrag der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin e.V..

Der Film ist zum jetzigen Zeitpunkt auch in Englisch, Türkisch, Ukrainisch und Hocharabisch verfügbar, weitere Sprachen sollen folgen.

Erinnerungstag 2023: In Bewegung

Jedes Jahr laden wir im November Eltern und Angehörige ein, gemeinsam ihres verstorbenen Kindes zu gedenken. Der diesjährige Erinnerungstag war wieder ein besonderer Tag für alle – für die Familien und auch für die Kolleg:innen, die ihn thematisch gestalteten. „In Bewegung“ gab die Richtung vor: Nach dem Anzünden der Kerze für jedes verstorbene Kind im Garten an unserer Erinnerungsbank setzte sich die Gruppe „in Bewegung“: Ein Spaziergang mit Innehalten an verschiedenen Stationen – im Wald, am Wasser, in der Kapelle – und musikalisch begleitet an der Gitarre durch unsere Musiktherapeutin, ließ Erinnerungen wachwerden: Was waren zum Beispiel typische Bewegungen unseres Kindes? Eine Mutter erinnert sich: „Der innige Augenkontakt und was darüber alles möglich war, das war so viel für uns!“

Auch das Kreativangebot nahm das Thema „In Bewegung“ auf: Unsere Kunsttherapeutin gestaltete mit den Familien ein Mobile als Lichtfänger, der das Familiensystem symbolisiert. Sicher einander zu- und abwenden, auch mal nach außen etwas abgeben – das Leben und wir alle sind ständig in Bewegung und nehmen damit Einfluss auf jede und jeden. Beim kleinsten Luftzug tanzen die einzelnen bunt und individuell gestalteten Plexiglasscheiben. Eine schöne Symbolik und ein besonderes Erinnerungsstück, das die Familien mit nach Hause nahmen.

Wie schon die Jahre zuvor unterstützte uns die Bäckerei Geiping an diesem Tag wieder mit leckerem Kuchen, vielen lieben Dank dafür. Und allem voran vielen herzlichen Dank allen, die den diesjährigen Erinnerungstag besucht, gestaltet und mit ihren Gedanken und Erinnerungen bereichert haben!

 

Zwei Preise auf einen Streich: MSD Gesundheitspreis und MSD Publikumspreis

Freuen sich bei der Preisverleihung gemeinsam mit Moderator Dr. Heinz-Wilhelm Esser (Doc Esser) von links: Sigrid Thiemann (Freundeskreis Kinderpalliativzentrum Datteln e.V.), Dr. Mandira Reuther (bereichsleitende Oberärztin Kinderpalliativzentrum), Andrea Beissenhirtz (Psychologin, Leitung psychosoziales Team), Nicole Eickhoff (pflegerische Stationsleitung Kinderpalliativstation Lichtblicke)

Welch schöner Erfolg für unser Kinderpalliativteam, das sich seit 13 Jahren hier an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln für die bestmögliche Versorgung lebensbedrohlich erkrankter Kinder und ihrer Familien einsetzt. Stellvertretend für das gesamte Team durften Oberärztin Dr. Mandira Reuter, pflegerische Stationsleitung Nicole Eickhoff und Psychologin Andrea Beissenhirtz in Begleitung von Sigrid Thiemann vom Freundeskreis Kinderpalliativzentrum Datteln e. V. einen MSD Gesundheitspreis und den MSD Publikumspreis von Doc Esser entgegennehmen.

MSD ist eines der weltweit größten forschenden biopharmazeutischen Unternehmen. Mit dem MSD Gesundheitspreis fördert es seit 2011 innovative Projekte, die zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen und sich im Praxisalltag bewährt haben. Eines von 63 eingereichten Projekten ist die Station Lichtblicke als „Erste pädiatrische Palliativstation in Deutschland: überlegt gestartet – sorgsam evaluiert – umfassend zertifiziert – nachhaltig etabliert“.

In einem ersten Schritt schafften wir es unter die diesjährigen 10 Nominierten. „Dass wir nun tatsächlich auch einen MSD Preis und zusätzlich den Publikumspreis gewonnen haben, erfüllt uns mit großer Freude und auch Stolz“, so Prof. Dr. Boris Zernikow. „Die Auszeichnung bestätigt uns darin, dass wir mit unserem partnerschaftlichen Engagement für Familien, deren Kind schwer krank ist, auf dem richtigen Weg sind, dass sich unser teambasierter Ansatz und die stetige Begleitung unserer Arbeit durch Forscherinnen der Universität Witten/Herdecke auszahlen.“

Wertschätzung auch durch die breite Öffentlichkeit

 „Wir freuen uns sehr, dass uns so viele Menschen ihre Stimme gegeben haben. Wir empfinden dies als große Wertschätzung unserer Arbeit und danken jeder und jedem Einzelnen dafür. Was uns vor allem berührt: Die gute Resonanz zeigt die große Solidarität mit den Familien, die mit ihrem kranken Kind dringend Hilfe am Kinderpalliativzentrum suchen“, so Zernikow.

Ein herzliches Dankeschön an MSD und an alle, die uns mit ihrer Stimme unterstützt haben! 

 

Geschwisterkinder genießen Segeltörn

Der jährliche Segeltörn der gesunden Geschwisterkinder, die beim SisBroJekt mitmachen, ist eine richtig schöne Tradition. Am Wochenende ging es für 27 Kinder, Jugendliche und einige Eltern wieder raus auf den Halterner Stausee. Bei herrlichem Wetter genossen alle das Angebot des sympathischen Segelvereins Haltern. Schon seit 2017 ermöglicht der Verein den Teilnehmer:innen unseres SisBrojekts das jährliche Abenteuer auf dem Wasser. Ganz lieben Dank an dieser Stelle an Timon und sein Team. Dank euch kennen die Kids jetzt nicht nur einige Knoten, sondern haben auch sonst reichlich theoretischen Input bekommen. Was selbst gute Segler aber leider nicht herbeizaubern können, ist ausreichend Wind! Darum mussten alle auf dem Wasser für den nötigen Fahrtwind sorgen: Paddeln war angesagt. und auch ein Motorboot mit Abschleppseilen musste kommen, um die Boote nach dem Törn wieder an Land zu bringen.

Ein gemeinsames Picknick bot auch den Eltern Zeit für Austausch und Gespräche. Und worüber sich alle sehr freuten: Burkhard Mudrack und Elvira Bartel von der Kinderkrebshilfe Weseke – sie unterstützt das Geschwisterprojekt seit über 12 Jahren maßgeblich – nahmen sich Zeit und schauten vorbei. Ein wunderschöner Tag war das für alle!

MENSCHLICH DIGITAL NACHHALTIG

Das Vorprogramm für die 11. Dattelner Kinderschmerztage vom 14.-16.03.2024 unter dem Motto Menschlich Digital Nachhaltig ist ONLINE. Mit unseren Kooperationspartner:innen aus 14 Städten in sechs Ländern haben wir ein spannendes Programm zusammengestellt, das der Breite der pädiatrischen Schmerztherapie und Palliativversorgung gerecht werden soll. Es berücksichtigt sowohl praxisrelevante als auch neueste wissenschaftliche Erkenntnisse. Die Dattelner Kinderschmerztage bieten mit mehr als 100 Vorträgen und Workshops wieder eine besondere Möglichkeit des interdisziplinären Austauschs.

Wir freuen auf Sie!